Die Anwendung von "Smartcards", also intelligenten elektronischen Speichermedien, wird in einigen westlichen Ländern auch im medizinischen Bereich erwogen.
Zweck der Med-, Sana-, oder Healthcards, wie sie in den europäischen Pilotprojekten genannt werden, ist es vor allem, Zugang zu - im Notfall lebensrettenden - medizinischen Informationen über den Patienten zu bieten. Aber auch ohne Notfall rangieren die Erwartungen an die Patientenkarten von einer Verbesserung des Informationsflusses bis zu Kostenreduktion im administrativen Bereich und Einsparung von Mehrfachdiagnosen.
Das in Kooperation mit dem Österreichischem Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) durchgeführte Projekt beschreibt die Technik der Chipkarte und möglicher Alternativen (Laserkarte, Kombinationskarte) und sammelt die Erfahrungen aus internationalen Pilotversuchen: Etwa 60% der geplanten Projekte kommen nicht über das Planungsstadium hinaus.
Die Erwartung von Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Medcards muß gedämpft werden: Zwar sind Einsparungspotentiale erkennbar, doch vor allem durch Vereinfachung der Abrechnung im Patient- (Sozial-) Versicherungsverhältnis. Im österreichischen System scheint eine effizientere, EDV-gestützte Abrechnung zwischen Ärzten und Sozialversicherung wichtiger.
Abschließend wurde ein Maßnahmenkatalog erstellt, der die notwendigen Schritte einer möglichen Einführung eines derartigen Systems in Österreich für die einzelnen Bereiche des Gesundheitswesens (Gesundheitsverwaltung, Sozialversicherungsträger, niedergelassene Ärzte und Patienten/Klienten) markiert.
01/1991 - 12/1991