Lokale innerbetriebliche Telekommunikationsnetze

Die zunehmende Verschmelzung von Telekommunikation und Datenverarbeitung zeigt sich am deutlichsten im innerbetrieblichen Einsatz. Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht die Auswirkungen der neuen Entwicklungen umfassend darzustellen.

Dabei wurde auf zwei Entwicklungslinien Bezug genommen. Im Bereich der Telekommunikation ist mit der Digitalisierung der Nebenstellenanlagen ein qualitativ neuer Schritt getan worden, der zunehmend auch Datenverkehr auf bestehenden Telefonleitungen möglich machen soll. Das Zauberwort hierfür ist INTEGRATION.

In der Datenverarbeitung hingegen ist man bemüht bestehende Lösungen zusammenzuführen und verstärkt dezentrale Anwendungen möglich zu machen. Hier ist das Zauberwort VERNETZUNG.

Im technischen Teil werden die Grundlagen wie Topologie, Zugriffsverfahren, Vermittlungsart etc. vorgestellt. Darüber hinaus werden einige Netzwerkvarianten und ihre internationalen Standards besprochen.

Darauf aufbauend wird auf die Angebotsseite in Österreich eingegangen und einige exemplarische Anwendungen vorgestellt.

Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit von Netzwerken wird die Diskussion um die produktivitätssteigernden Potentiale neuer Informations- und Kommunikationstechnologien kritisch beleuchtet. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich bei der Messung von Produktivität im Bürobereich - dem vornehmlichen Einsatzbereich von Netzwerken. Durch die Diskussion einiger Ansätze zur Wirtschaftlichkeitsbeurteilung gelangt man zum Schluß, daß ein isolierter Technikeinsatz, ohne begleitende organisatorische Umstrukturierungen kaum die vollen Wirtschaftlichkeitspotentiale ausschöpfen kann. Aufgrund der mangelnden monetären Bewertbarkeit vieler Einflußfaktoren ist die Investition in Kommunika-tionstechnologie als strategisches Problem zu betrachten.

Im Rahmen der Untersuchung sozialer Dimensionen innerbetrieblicher Vernetzung wird auf grundlegende Probleme der Kommunikation und ihrer möglichen Veränderung durch zunehmenden Einsatz technisch unterstützter Telekommunikation ebenso eingegangen, wie auf Veränderung betrieblicher Organisationen und auf veränderte Arbeitsinhalte. Der Bereich der direkten Arbeitsplatzwirkungen von Vernetzungsprojekten wird in den Dimensionen: Aufgabenintegration, Belastungswirkungen und Kontrolle diskutiert. Dabei sticht besonders der Kontrollaspekt hervor, der durch Vernetzung und Integration wesentlich verstärkt werden kann.

Dies drückt sich auch in der arbeitsrechtlichen Diskussion der Vernetzung aus. Hier wird vor allem auf bestehende Rechtsinstrumente und Gesetzesstellen bezug genommen, die ein Informations- und in bestimmten Fällen ein Zustimmungsrecht des Betriebsrates zu Vernetzungsprojekten normieren. Auch die möglichen Veränderungen im individualrechtlichen Bereich - etwa die Frage ob sich durch den Einsatz elektronischer Hilfsmittel die Arbeitsinhalte derart ändern, daß eine Veränderung des arbeitsrechtlichen Status (Arbeiter:Angestellte) zu erwarten ist, werden behandelt.

Laufzeit

04/1988 - 10/1989

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