Die Sozial- und Religionsgeschichte in Byzanz stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen gemeinsam alle Aspekte der Politik und Kultur. Die Arbeitsgruppe "Sozial- und Religionsgeschichte" untersucht die Handlungsfähigkeit von Frauen, Männern und Kindern bei der Gestaltung ihres Lebens durch den Aufbau sozialer Netzwerke und durch Eigeninitiativen innerhalb eines Rahmens, der ganz von der christlichen Religion geprägt ist. In größeren geografischen Zusammenhängen stellt sich die Frage, ob und wie die sozialen und religiösen Praktiken von Byzanz und ihre Darstellung im griechischen Schrifttum von Menschen in anderen Sprachen und Kulturen wahrgenommen und aufgegriffen werden. Diese Themen werden durch die Untersuchung von bisher wenig beachtetem Material erforscht, darunter Gebrauchsliteratur, liturgische Texte und Manuskripte, nicht nur in Griechisch, sondern auch in anderen Sprachen des östlichen Christentums.

Der Forschungsschwerpunkt baut auf den Themen "Mobility, Microstructures, and Personal Agency" (Wittgensteinpreis-Projekt 2015-2022, PI Claudia Rapp) auf und steht im Dialog mit den Forschungsschwerpunkten "Communities and Landscapes" und "Byzantium and Beyond" der Abteilung Byzanzforschung sowie mit dem Exzellenzcluster "EurAsian Transformations" der ÖAW. Es beherbergt auch das ERC Starting Grant Projekt RevIdEM ('Reviving the Ascetic Ideal in the Eastern Mediterreanean. Entangled Memories of Early Egyptian Monasticism in Medieval Syriac, Arabic, and Armenian Christianity (969-1375 CE), PI Adrian Pirtea).

Projektleiterin:

Claudia Rapp

Projektteam:

Benedetta Contin
Alice Croq
Georgi Mitov
Adrian Pirtea
Larisa Ficulle Santini