Mo, 25.03.2024 9:00

Spezialfragen der Inschriftenpaläographie

Materialgerechtigkeit und Ausführungstechnik als Faktoren von Progressivität, Konservativität und Wandel von Schriftformen

© Alle Bilder: Die Deutschen Inschriften Wien

Expert·innengespräch Stift Klosterneuburg | Quartier 1114

Vormoderne Inschriften wurden in den unterschiedlichsten Materialien (Stein, Metall, Glas, Textilien usw.) und Techniken ausgeführt. An die Vielfalt der Ausführungsmodi knüpfen sich unterschiedliche Bewertungen (und Datierungsansätze) der jeweiligen Schriftformen. Epigraphiker·innen arbeiten in Datierungsfragen für gewöhnlich mit der geradezu dogmatisch gewordenen Hypothese, dass etwa (als Wandmalereien bzw. auf Glas) gemalte Inschriften progressivere Formen (früher) aufweisen als etwa in Stein gehauene Schriftdenkmäler. Dass Fragen der Ausführungstechnik und der Materialgerechtigkeit eine wesentliche Rolle spielen, ist zwar evident, im Detail aber bislang kaum eingehender und vergleichend untersucht worden.

Das Expert·innengespräch soll nun im Vergleich von zeitnahen bzw. gleichzeitigen Inschriften in Stein, Metall, Glas und Textil die Möglichkeit ausloten, Phänomene synchroner und diachroner Schriftentwicklung vor dem Hintergrund der differierenden Materialien und Techniken zu verstehen.

Die bewusst eng fokussierte Veranstaltung soll Fachwissenschafter·innen und Praktiker·innen (Künstler·innen/Restaurator·innen) als Expert·innen auf Augenhöhe in Austausch bringen. Nach einer Einführung durch die Organisator·innen werden vier Themenblöcke den Formen und Entstehungsbedingungen bzw. Ausführungstechniken von Inschriften in unterschiedlichen Materialien nachspüren. Einer exemplarischen Vorstellung konkreter Objektbeispiele durch die anwesenden epigraphischen Expert·innen als Impulsreferat folgt jeweils ein Kommentar aus Sicht der facheinschlägigen „Praktiker·innen“.


Programm:  |  PDF

Montag, 25. 3.:

9:00-9:30h

Einführung in das Thema:

Andreas Zajic/Mathias Mehofer
Materialität und Ausführungstechnik von Inschriften als Forschungsgegenstand von Epigraphik und Archäologie

9:30-10:00h

Inschriften auf Metallobjekten I:

Impulsreferat: Clemens M. M. Bayer
Inschriftenpaläographische Aspekte

10:00-10:45h

Inschriften auf Metallobjekten II:

Kommentare: Franz Kirchweger, Martina Pippal, Konstantin Nedbal
Materialtechnische und kunsthandwerkliche Aspekte – gravierte und emaillierte Inschriften

10:45-11.15h

Inschriften auf Metallobjekten III:

Kommentare: Bastian Asmus, Marianne Mödlinger
Materialtechnische und kunsthandwerkliche Aspekte – gegossene Inschriften

11:15-12:00h | Diskussion

12:00-13:00h | Mittagspause

13:00-13:15h

Inschriften auf Textilien I:

Impulsreferat: Tanja Kohwagner-Nikolai
Inschriftenpaläographische Aspekte

13:15-13:45h

Inschriften auf Textilien II:

Kommentare: Michael Peter, Katja Schmitz-von Ledebur
Materialtechnische und kunsthandwerkliche Aspekte

13:45-14:15h

Gemalte Inschriften I:

Impulsreferat: Nicoletta Giovè, Andreas Zajic
Zwischen Feder und Pinsel, von Handschrift zu Inschrift:
Zum Zusammenhang zwischen Schreiben auf Pergament/Papier und gemalten Inschriften

14:15-15:00h

Gemalte Inschriften II:

Kommentar: Christina Wais-Wolf, Angela Vorhofer, Martin Bucher
Inschriften auf Glas

15:00-15:30h

Gemalte Inschriften III:

Kommentar: Magdalena Schindler
Inschriften in Wandmalereien

15:30-16:15h | Diskussion

Dienstag 26. 3.:

9:00-10:00h

Inschriften in Stein I:

Impulsreferat: Andreas Zajic, Plenum der Teilnehmer·innen
Inschriftenpaläographische Aspekte

10:00-11:00h | Schlussdiskussion


 

 

Informationen

 

25./26. März 2024

Online via Zoom
Anmeldung


Kontakt:

Julia Anna Schön
JuliaAnna.Schoen[at]oeaw.ac.at


Organisation:

Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für Mittelalterforschung
Abteilung Editionsunternehmen & Quellenforschung

FWF-Projekt

PREMISES

und

Universität Wien

Vienna Institute for Archaeological Science

in Zusammenarbeit mit der

Forschungsplattform
Epigraphik in der
Hollandstraße

Poster A3