Gerhard Oberhammer, Marion Rastelli (eds.), 2002
Studies in Hinduism III: Pāñcarātra and Viśiṣṭādvaitavedānta. (BKGA 40.) Wien: VÖAW, 2002 (order online). (152 S.)

Der Sammelband schließt sich mit Arbeiten zu den religiösen Traditionen des Pāñcarātra und des Viśiṣṭādvaitavedānta thematisch an die ersten beiden Bände „Studies in Hinduism“ I und II, die sich dem Verhältnis zwischen den vedischen und den hinduistischen Religionen bzw. dem Phänomen des Tantra widmen. Die ersten drei Beiträge des vorliegenden Bandes befassen sich mit der textlichen Überlieferung des Pāñcarātra. M. RASTELLI zeigt anhand des Beispieles des für die Verehrung Gottes verwendeten Thrones (āsana) die Art und Weise, auf welche der Text der Pārameśvarasaṃhitā aus früheren Pāñcarātra-Werken kompiliert wurde. M. CZERNIAK-DROŻDŻOWICZ beschreibt die achtteilige religiöse Praxis eines Pāñcarātra-Anhängers, die ein strukturelles Element des Textes der Paramasaṃhitā bildet. In thematischer Nähe dazu steht die Arbeit von G. OBERHAMMER, die sich mit der Struktur und dem Inhalt des 24. Kapitels der Paramasaṃhitā befasst, welches die vidvatpūjā, „die von einem Weisen [vorgenommene] Verehrung“, beschreibt.

Die anderen drei Aufsätze sind der Tradition des Viśiṣṭādvaitavedānta gewidmet, die in ihrer historischen Entwicklung eng mit der des Pāñcarātra verbunden ist. G. OBERHAMMER behandelt Meghanādārisūris Lehre von der Göttin und deren ideengeschichtliche Einordung in die Rāmānuja-Schule. H. MARLEWICZ befasst sich mit der Polemik des Viśiṣṭādvaitavedānta gegen die advaitische akhaṇḍavākyārtha-Theorie. M. SCHMÜCKER stellt in seinem Beitrag die Kritik der Rāmānuja-Schule an der advaitischen Lehre von der Wahrnehmbarkeit des bloßen Seienden (sanmātra) dar.