Erhebung der Nahrungsbeziehungen und damit verbundener Ökosystemleistungen von Carabiden im Agrarland

Finanzierung: FWF

Laufzeit: April 2016–März 2018

Projektleitung: Corinna Wallinger und Michael Traugott

Nahrungsbeziehungen zwischen Arten bilden eine wichtige Basis für sogenannte Ökosystemleistungen im Agrarland, wie z.B. Schädlingsregulation oder Bestäubung. Laufkäfer liefern zwei dieser Ökosystemleistungen, welche eine gewichtige Rolle in der Landwirtschaft spielen: das Fressen von Unkrautsamen und von Schadschnecken. Derzeit gibt es jedoch entscheidende Wissenslücken, welche die Nutzbarmachung von Laufkäfern in der Landwirtschaft erschweren: Einerseits gibt es keine eindeutige Einordnung der Ernährungsweise für die Gruppe der Laufkäfer, welche uns eine Charakterisierung artcharakteristischer Ernährungstypen innerhalb dieser Käferfamilie bietet. Andererseits sind jene Faktoren, die etwaigen saisonalen Umstellungen zwischen den verschiedenen Ernährungsformen zugrunde liegen, weitestgehend unbekannt.

Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, diese beiden offenen Fragen zu beantworten. Dabei werden Feld- und Laborexperimente durchgeführt und anhand modernster molekularer Methoden analysiert. Im Rahmen des ersten Moduls soll erfasst werden, inwiefern sich die im Agrarland vorkommenden Laufkäfer anhand von Mustern in der Nahrungsaufnahme zu Gruppen zusammenfassen lassen. Die Untersuchungen sollen in landwirtschaftlichen Flächen (Kartoffel-, Weizen- und Rapsfelder) entlang eines ökologischen Gradienten von West- nach Ostösterreich erfolgen. Im zweiten Modul wird untersucht, ob Laufkäfer saisonal von Samenfraß auf die Ernährung mit Nacktschecken umstellen und wenn, welche Faktoren diese(n) Wechsel bedingen.

Die Ergebnisse der Studie werden entscheidend zum Verständnis dieser beiden Ökosystemleistungen der Laufkäfer beitragen und untersuchen ob diese stabil und vorhersagbar sind. Damit einhergehend liefert das Projekt die wissenschaftlichen Grundlagen um internationale Ziele hinsichtlich einer Reduktion des Einsatzes von Pestiziden zu erreichen, ohne jedoch zugleich den landwirtschaftlichen Ertrag zu beeinträchtigen.