Die Theoriegruppe am HEPHY lotet teilchenphysikalische Modelle aus, mit dem Ziel, die Bausteine und Wechselwirkungen der Natur am grundlegenden Niveau besser zu verstehen. Unsere wissenschaftlichen Aktivitäten erstrecken sich sowohl auf die Untersuchung der Dynamik bereits bekannter Teilchensorten, als auch auf Forschungsstudien zur Physik jenseits des sogenannten Standardmodells der Teilchenphysik.
Mit der Entdeckung des Higgsteilchens haben wir einen großen Fortschritt in unserem Verständnis gemacht, woher die Masse von fundamentalen Teilchen kommt. Trotz unseres bereits beeindruckenden Verständnisses vom Ursprung der Masse gewöhnlicher Materie bleibt der Gesamtmateriegehalt des Universums ein Mysterium. Astrophysikalische Beobachtungen zeigen, dass 85% dieser Masse von einer oder mehreren bisher unentdeckten Teilchenarten stammen muss, der Dunklen Materie. Das Verstehen der mikrophysikalischen Natur der Dunklen Materie und wie sie mit dem Standardmodell zusammenhängt, gehört zu den brennendsten Fragestellungen in der heutigen Teilchenphysik. Theoretiker am HEPHY formulieren und untersuchen Modelle dieses “verborgenen Teilchensektors”, konfrontieren diese mit existierenden Daten und treffen Vorhersagen für zukünftige Experimente. Darüber hinaus beschäftigen sich ein Forschungszweig am HEPHY mit möglicherweise in der Natur realisierten Symmetrie, genannt Supersymmetrie. Sie hat viele theoretisch ansprechende Konsequenzen und Theoretiker am HEPHY sind mit der Auffindung von phänomenologisch relevanten Szenarien beschäftigt, nach denen am LHC oder an zukünfigen Beschleunigern gesucht werden soll.