Thu, 11.11.2021 11:00

Juristenrunde with Johannes W. Flume

Univ.-Prof. Dr. Johannes W. Flume gives a Juristenrunde lecture on "How to calculate damages?" ("Wie berechnet man einen Schaden?") on Thursday, 11 November 2021 at 11.00h. He will discuss the foundations of damages calculation based on market prices and price estimates. The lecture will be held in German language and will be broadcast via Zoom. Participation is free of charge. If you are interested to join, we would kindly ask you register with ectil(at)ectil.org.

Johannes W. Flume is a professor at the Institute for Civil Law, Department for the Foundations of Private Law, Johannes Kepler University Linz. His research focuses on civil, corporate law and capital markets law as well as comparative legal history and economic history. He studied at the Universities of Regensburg, Cologne and Bonn and completed his doctorate in law in 2008. Between 2005 and 2010 he worked as a research fellow at the University of Cologne, where he also taught courses on civil law. In 2011 he was a Max Planck Scholar and Visiting Fellow at Wolfson College, Cambridge. In 2016 he spend a research stay at Columbia Law School, NY. 2018 post-doctorate thesis (Habilitation) at the University of Cologne, venia legendi in civil law, commercial and company law, and legal history. Between 2018 and 2020 he was a visiting professor for private law at Freie Universität, Berlin. His research has been published in leading journals in Germany, France, Austria and the UK.

 

Johannes W. Flume, 11. November 2021, 11 Uhr

Wie berechnet man einen Schaden: Zu den Grundlagen der Schadensberechung auf Basis von (naturalrestitutiven) Marktpreisen und (kompensatorischen) Schätzpreisen

Nach der berühmten Differenzhypothese soll ein Schaden durch einen Vermögensvergleich bestimmt werden: Verglichen wird die tatsächlich eingetretene Vermögenslage mit der hypothetischen Vermögenslage, die ohne das haftungsbegründende Ereignis eingetreten wäre. Kommt es beispielsweise aufgrund der Lieferung einer fehlerhaften Maschine zum Brand in einer Werkhalle, so müsste eigentlich das gesamte (tatsächliche) Vermögen des Unternehmens bilanziert und von dem hypothetisch schadensfreien Vermögenszustand abgezogen werden. Das tut jedoch niemand. Es soll gezeigt und diskutiert werden, wie man zu einem für die Praxis modernen System des Schadenersatzes gelangen kann, in dessen Zentrum die Berechnung von individuellen Schadensposten nach Marktpreisen einerseits (Pfad I) und Schätzpreisen anderseits (Pfad II) stehen. Sind Güter ersatzweise am Markt erhältlich, so stellt sich die Frage nach der Methodik der Bestimmung von Wiederbeschaffungswerten auf der Grundlage von Marktpreisen. Sind hingegen Güter nicht ersatzweise am Markt erhältlich, so ist zu klären, wie man den Wert eines Schieles, Hodlers oder einer zerbrochenen Ming Vase zum Zweck der Schadenskompensation überhaupt beziffern kann.