Projekt
Zur historischen Tradition in der Wissenschaftsphilosophie. Am Beispiel von Ernst Mach und seiner Wirkungsgeschichte
Wie ist eine Verbindung von Philosophie und Geschichte der Wissenschaften in Theorie und Praxis möglich? Wie können die Ergebnisse einer derartigen Verbindung für den Brückenschlag zwischen den verschiedenen Fächern fruchtbar gemacht werden?
Ernst Mach (1838-1916) war als Physiker, Philosoph, und „Naturforscher“ prädestiniert, im Jahre 1895 den neu geschaffenen Lehrstuhl für Philosophie der induktiven Wissenschaften an der Universität Wien zu übernehmen. Zugleich hat er als langjähriges wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften die naturwissenschaftliche Forschung sowie deren erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Einbettung mit geprägt.
Zeit seines Lebens war es Machs Bestreben, die Theorie und Geschichte der Wissenschaften gemeinsam zu behandeln und der historischen Tradition in der Philosophie- und Wissenschaftstheorie eine entscheidende Bedeutung einzuräumen.
Die Verbindung von Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte ist ein zentrales Forschungsanliegen der neueren Wissenschaftsphilosophie. Ernst Mach dient hierbei zum einen als intellektueller Referenzpunkt für eine integrative Auffassung von historischer und theoretischer Wissenschaftsreflexion. Zum anderen ist durch eine derartige Bezugnahme die Möglichkeit gegeben, Leben und Werk Ernst Machs unter dem Gesichtspunkt gegenwärtiger Debatten neu zu bewerten. Aus der Sicht einer integrierten Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie ergibt sich damit eine weiterführende Perspektive für konkrete Forschungsprojekte.
Projektleitung
Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Friedrich Stadler
Universität Wien
Weitere (ehrenamtliche) Mitglieder der Projektgruppe:
Markus Aspelmeyer
Johannes Feichtinger
Elisabeth Nemeth
Bastian Stoppelkamp