Gehirnerkrankungen modellieren und erforschen
Jürgen Knoblich gehört zu den Pionieren der Stammzellforschung. 2013 gelang es ihm und seinem Team, die weltweit ersten Gehirn-Organoide aus menschlichen Stammzellen zu entwickeln. Damit sorgten die ForscherInnen für internationales Aufsehen und läuteten eine neue Ära der Gehirnforschung ein. Am IMBA arbeitet man seitdem intensiv an einer Reihe von Krankheiten, wie Epilepsie, Schizophrenie, Autismus, Suchtverhalten, Gehirntumoren, u.a. Aber auch die gesunde Gehirnentwicklung wird an den Organoiden genau untersucht, um die viele offenen Fragen rund um dieses komplexeste unserer Organe zu klären.
Jürgen Knoblich studierte Biochemie an der Universität Tübingen, Molekularbiologie am University College London und wechselte 1989 an das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen, wo er im Labor von Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard forschte. Von 1994 bis 1997 war er Post-Doktorand an der University of California, San Francisco. Nach Europa zurückgekehrt, arbeitete er am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien, bevor er 2005 ans IMBA wechselte. 2018 übernahm Jürgen Knoblich hier die wissenschaftliche Direktion. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den Wittgenstein Preis der Österreichischen Bundesregierung sowie eine Vielzahl hochdotierter Förderungen, darunter gleich zwei der renommierten Advanced Research Grants des European Research Council (ERC).
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