Rudolf Carnap (1891-1970) gilt heute als einer der wichtigsten Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts und als Schlüsselfigur des Wiener Kreises sowie, nach seiner Emigration aus politischen Gründen im Jahr 1935, des logischen Empirismus und der analytischen Philosophie in den Vereinigten Staaten. Diese intellektuelle Biografie zeichnet anhand der Stationen von Carnaps Leben ein zweifaches Bild des zwanzigsten Jahrhunderts. Einmal kulturhistorisch, anhand der Bezüge Carnaps zu verschiedenen Kontexten seines Lebens, die von der deutschen Jugendbewegung und dem Ersten Weltkrieg, über den Wiener Kreis bis zum Kalten Krieg und zur Studentenbewegung der 1960er-Jahre reichen. Zum anderen wird Carnaps philosophische Rolle im Kontrast zu philosophischen Mitstreitern und Antipoden herausgearbeitet, von Ludwig Wittgenstein und Martin Heidegger, über Otto Neurath und Hans Reichenbach bis zu W.V.O. Quine und Bertrand Russell.

Projektleiter: Christian Damböck
Projektmitarbeiter:Philipp Leon Bauer

Finanzierung: FWF (Projekt PAT7905424)