10.11.2021

24th PhD Interview

"Wenn wir nicht in der Lage sind, Fusionsenergie zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu erzeugen, wird niemand eines dieser Fusionskraftwerke bauen." - DI Raphael Unterrainer (TU Wien)

PhD Student Raphael Unterrainer
DI Raphael Unterrainer

Raphael Unterrainer ist Ph.D.-Student am Atominstitut der Technischen Universität Wien. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigt er sich mit Hochtemperatur-Supraleitern und deren Verhalten bei der Bestrahlung mit schnellen Neutronen.

Bei der Fusion ist die Neutronenbestrahlung systemimmanent – d.h. es entstehen dauernd Neutronen bei der Fusion von Deuterium und Tritium im Plasma. Dieser andauernde Neutronenbeschuss beschädigt mit der Zeit jedoch die supraleitenden Magneten. Während die Fusionsmagneten in geplanten Fusionsreaktoren wie ITER und DEMO durch die Entfernung vom Plasma diesem Beschuss lange standhalten, wird erwartet, dass diese bei kleineren Reaktordesigns wie dem SPARC nach nur neun Jahren kaputt gehen. Da dies wirtschaftlich nicht sehr sinnvoll ist, versuchen Raphael und seine Arbeitsgruppe einen Weg zu finden, die erwartete Lebensdauer von Supraleitern durch Wärmebehandlungen zu verlängern.

In diesem Interview spricht Raphael darüber, warum die Arbeit seiner Gruppe so wichtig für zukünftige Fusionsreaktoren ist, aber er erklärt auch, warum seiner Meinung nach Zeit und Ressourcen die größten Herausforderungen in diesem Bereich sind. Was seine Zukunft betrifft, so gibt es für ihn mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit wäre, in die Industrie zu gehen oder aber nach Großbritannien oder in die USA zu ziehen. Er könnte sich auch vorstellen, in Österreich zu bleiben, sollte sich etwas ergeben.

Mehr über Raphael, seine Arbeit und warum die Kernfusionsforschung eigentlich sein Plan B war, erfahren Sie in diesem Video.