Wendelstein 7-X im norddeutschen Mecklenburg-Vorpommern ist die weltweit größte Stellaratoranlage. Die Anlage ist mit modularen supraleitenden Magnetspulen ausgestattet, welche einen permanenten Plasmabetrieb ermöglichen. In Hinblick auf zukünftige Fusionsanlagen stellt der Stellarator ein alternatives Designkonzept zum Tokamak dar.

Meilensteine

Der Großteil der Bauarbeiten wurde im Jahr 2014 abgeschlossen. Am 10. Dezember 2015 ging die Anlage mit der Produktion des ersten Helium-Plasmas in Betrieb.

Die offizielle Einweihung fand am 3. Februar 2016 in Anwesenheit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel statt.

Experimentelle Kampagnen als auch Modellierungen werden in enger Kooperation mit dem EUROfusion Konsortium ausgeführt.

Forschung

Die Forschungsziele der Anlage werden vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik wie folgt beschrieben. Forscher/innen möchten unter anderem den guten Teilcheneinschluss des optimierten Magnetfeldes demonstrieren und den Teilchentransport unter kraftwerksähnlichen Bedingungen untersuchen. Außerdem wollen sie das Plasma mit effektiven Heizmethoden erzeugen und aufheizen. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung von Methoden, die Verunreinigung des Plasmas zu kontrollieren und die Untersuchung des Transports der Verunreinigungen. Auf der Website des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik finden Sie weitere Informationen und andere Forschungsziele.

Technische Daten

  • Großer Plasmaradius: 5.5 Meter
  • Kleiner Plasmaradius: 0.53 Meter
  • Magnetfeld: 3 Tesla
  • Entladungsdauer: bis 30 Minuten
  • Plasmaheizung: 14 Megawatt
  • Plasmavolumen: 30 Kubikmeter
  • Plasmamenge: 5 – 30 Milligramm
  • Plasmazusammensetzung: Wasserstoff, Deuterium
  • Plasmatemperatur: 60 – 130 Millionen Grad
  • Plasmadichte: 3 × 10²⁰ Teilchen pro Kubikmeter