12.05.2020

Rückblick auf die APIS-Tagung "Biographien, Netzwerke und Mobilität"

Am 17. und 18. Oktober 2019 fand an der ÖAW in Wien im Kontext des Forschungsprojekts APIS eine internationale Tagung statt, die sich auf interdisziplinäre Weise mit dem Zusammenspiel von Biographien, Netzwerken und Mobilität befasste.

© Peter A. Rumpolt

Am 17. und 18. Oktober 2019 fand an der ÖAW in Wien im Kontext des Forschungsprojekts APIS eine internationale Tagung statt, die sich auf interdisziplinäre Weise mit dem Zusammenspiel von Biographien, Netzwerken und Mobilität befasste.

Unter dem Titel „Biographien, Netzwerke und Mobilität. Vom 19. Jahrhundert bis in die digitale Gegenwart“ fand am 17. und 18. Oktober 2019 an der ÖAW in Wien eine internationale, interdisziplinäre Tagung statt. Von den drei ÖAW-Instituten INZ (seit 2020 IHB), ACDH (seit 2020 ACDH-CH ) und ISR bereits lange im Voraus gemeinsam organisiert, wurde die Veranstaltung im Kontext des interdisziplinären ÖAW-Forschungsprojekts APIS abgehalten. Inhaltlich ging sie jedoch weit darüber hinaus und konnte mit mehrheitlich externen Vortragenden aus vier verschiedenen Staaten aufwarten (siehe die Tagungswebseite sowie den Programmfolder).

Während die beiden Keynote-Vortragenden auf die Vielfältigkeit der Migrationsformen und -prozesse in der Habsburgermonarchie (Annemarie Steidl) ebenso eingingen wie auf die sich im Zeitalter der Digital Humanities verändernde Stellung und Bedeutung biographischer Lexika im Spannungsfeld von Biographien und Prosopographien (Georg Vogeler), waren die insgesamt zehn Fachvorträge den folgenden drei Themenblöcken zugeordnet:

  1. Digitale Werkzeuge und Methoden

  2. Quellen- und Methodenkritik

  3. Historische Netzwerk- und Mobilitätsforschung

Die inhaltliche Bandbreite der Vorträge reichte dabei von konkreten Anwendungen computerlinguistischer Methoden ebenso wie von jenen der historischen und sozialen Netzwerk- sowie geographischen Mobilitätsforschung über digitale „Werkzeuge“ wie Online-Forschungsplattformen bis hin zum Spannungsfeld zwischen neuen Chancen und Möglichkeiten für Analysen von Textdaten auf der einen und diesbezüglichen Einschränkungen und kritischen Reflexionen auf der anderen Seite. Die Präsentation der ersten Betaversion der öffentlich zugänglichen APIS-WebApp  am ersten sowie drei der insgesamt zehn Fachvorträge am zweiten Tagungstag entstammten dem APIS-Projekt.

Die Tagung „Biographien, Netzwerke und Mobilität“ war durch durchwegs interessante Vorträge und rege Diskussionsteilnahme gekennzeichnet. Auch wurde die Notwendigkeit interdisziplinärer Kooperation zwischen den eher „technischen“ und den „fachwissenschaftlichen“ Disziplinen zur erfolgreichen Durchführung von quantitativen Analysen größerer Textdatenmengen offensichtlich.

Eine ausführliche Nachlese zu dieser internationalen und interdisziplinären Tagung wird in den Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (MÖGG) 162/2020 erscheinen.

Peter A. Rumpolt und Josef Kohlbacher