
Ein internationales ForscherInnenteam unter Beteiligung des IMBA konnte nachweisen, dass Mutationen eines bestimmten Gens mit erhöhter Fettverbrennung und Glukosetoleranz in Verbindung stehen und zu einer genetisch determinierten schlanken Linie führen.
Denn aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht ist krankhaftes Übergewicht ein großes Problem für unsere Gesellschaft: ein stark erhöhter Body Mass Index (BMI) ist ein Risikofaktor für sämtliche Erkrankungen des Stoffwechsels (vor allem Diabetes mellitus Typ 2), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Krebs. Während sich bisherige Studien in erster Linie auf Gene, die mit Adipositas in Verbindung stehen konzentrierten, konnte ein Team des IMBAs Gründungsdirektor Josef Penninger ein „Dünnheitsgen“-Gen identifizieren. Das Gen namens ALK, oder Anaplastic Lymphoma Kinase steht mit gesteigerter Fettverbrennung, verbesserter Glukosetoleranz und einem sehr schlanken Äußeren in Verbindung.
Das ALK-Gen scheint eine zuvor unbekannte Schaltstelle für die Nahrungsverwertung und den Energiekreislauf im Körper zu sein. Bei den Menschen, bei denen dieses Gen gehemmt oder deaktiviert ist, führt dies offenbar zu einem verstärkten Fettabbau – und dadurch bleiben sie schlank. Wie groß der genetische Effekt dieses einzelnen Gens ist, wird nun in weiteren Studien genauer untersucht. Möglicherweise könnten diese Erkenntnisse einen völlig neuen Ansatzpunkt für Therapien gegen Adipositas in der Zukunft bieten.