Beobachtungen zu den lateinischen Marginalien im Codex Pal. lat. 220

Keynote Series: Texts, Paratexts, and knowledge transmission in Carolingian Schools
TINO LICHT ist Professor für Historische Grundwissenschaften und Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit am Historischen Seminar der Universität Heidelberg.
Abstract: Der Pal. lat. 220 ist eine Handschrift, deren besonderer Wert in ihrer Nachnutzung und ihren Zusatztexten liegt. Der Haupttext ist in einem insularen Skriptorium am Oberrhein um 800 geschrieben worden. Der Codex kam dann nach Lorsch, wo zahlreiche Hände Federproben und Notizen auf die breiten Ränder des Manuskripts notiert haben. Wie diese datiert bzw. lokalisiert werden können und welche Texte dabei kopiert wurden, soll ebenso besprochen werden, wie die spezifischen Merkmale und die Datierung der Hand des berühmten Bienensegens, die in weiteren lateinischen Marginalien auftaucht. Der Codex lag im 10. und 11. Jahrhundert zur Zweitverwendung nicht in der Bibliothek, sondern im Skriptorium der Abtei Lorsch.