Eduard Hanslick im Kontext
Die musikästhetische Abhandlung Vom Musikalisch-Schönen (1854) gehört zu den bedeutendsten ihrer Art im neunzehnten Jahrhundert. Die außergewöhnliche Wirkungsgeschichte dieser objektbezogenen Musikphilosophie steht aber im Gegensatz zur Wahrnehmung ihres Autors Eduard Hanslick. Dieser wurde lange Zeit verkürzt bloß als "Feind von Wagner" und "Freund von Brahms" gesehen. Sein langfristiger Einfluss auf Philosophie und Ästhetik auch außerhalb der Musik wurde hingegen wenig beachtet.
Die Tagung "Hanslick im Kontext / Hanslick in Context", veranstaltet von der Österreichischen Gesellschaft für Musik in Kooperation mit dem Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der ÖAW (IKM) ist dem Blick auf Hanslicks Werk aus mehreren Perspektiven gewidmet: Seine Abhandlungen werden in der zeitgenössischen Ästhetikdiskussion verortet, die musikanalytischen Schlussfolgerungen untersucht und seine journalistischen Zeitungskritiken sozialhistorisch durchleuchtet. Darüber hinaus werden benachbarte Diskursfelder – wie Kunstgeschichte und Medizin – in Hanslicks Ästhetik-Traktat ebenso zur Sprache kommen, wie dessen philosophische Quellentexte und aktuelle ästhetische Fragestellungen zur "absoluten" Musik.
Programmänderung: Hans-Joachim Hinrichsens Vortrag (1. Oktober 2016, 10 Uhr) entfällt leider. Der zweite Kongresstag beginnt daher um 10.45 Uhr!