Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerät in verschiedenen europäischen Ländern zunehmend unter politischen Druck und wird finanziell eingeschränkt; gleichzeitig nehmen die Ansprüche an die Rundfunkanstalten nicht ab. Im Gegenteil werden z.B. eine zügige Umstrukturierung der Medienhäuser, Verschiebung der linearen Inhalte auf moderne Digitalangebote sowie weiterhin die Erreichung einer breiten, heterogenen Öffentlichkeit erwartet. Um zu verstehen, welchen Stellenwert der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat und dass dieser zum Wohl der Demokratie geschützt werden muss, lohnt sich ein Blick in alle europäischen Länder. Diesen Blick wagt die Friedrich-Ebert-Stiftung in ihrer Reihe „Länderberichte zum Stand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“. Eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen liegen bereits vor, die auf europäischer Ebene weiter diskutiert werden sollen; Maren Beaufort gebeten den Blick nach Österreich zu eröffnen:
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich wird im europäischen Vergleich mit hohen Reichweiten und Vertrauenswerten verbunden. Um seine starke und demokratiepolitisch relevante Position zu wahren, bedarf es verbesserter rechtlicher Rahmenbedingungen und unternehmerischen wie journalistischen Mutes, sich den veränderten gesellschaftlichen Erwartungen und neuartigen Formen des Mediennutzungsverhaltens zu stellen. Strategisch bedeutet das − neben einer modernisierten Organisationsstruktur zur Wahrung der Unabhängigkeit vor externen Einflüssen − mehrdimensional umgesetzte Vielfalt, die unterschiedliche Vorstellungen demokratischen Zusammenlebens als oberste Programmrichtlinie versteht, und ein neuartiges, kooperatives Denken in transnationalen, plattformisierten Kommunikationsräumen.
Zur Publikation: https://www.fes.de/medienpolitik/artikelseite/gewappnet-fuer-die-zukunft-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-in-oesterreich