Ort:
Theater Akzent
1040 Wien
Theresianumgasse 18
Vortragende:
Prof. Dr. Thomas Grundmann
Universität zu Köln, Philosophisches Seminar
Sein Ausgangspunkt ist die Frage, warum gegenwärtig Vertrauen in Expertinnen und Experten und Wissenschaften schwindet und Verschwörungsdenken um sich greift. Seine These: In der modernen Wissensgesellschaft haben Expertinnen und Experten mehr Anspruch auf Glaubwürdigkeit als Laiinnen und Laien; deshalb gelten hier nicht die Spielregeln demokratischer Gleichheit. Er meint, dass es unmittelbar zum Verschwörungsdenken führen kann, wenn man wissenschaftlichen Autoritäten nur folgt, sofern sie eigenen Plausibilitätserwägungen standhalten.
Dr. Josef Seethaler
ÖAW, Institut für vergleichende Medien und Kommunikationsforschung
Er adressiert die Frage, warum wir in einem Zeitalter propagierter „Posts“ leben: „Postmoderne“, „Postdemokratie“ und nun „Postfaktizität“. Er erläutert Aspekte wie die Trennung von öffentlicher und privater Sphäre sowie die Verdrängung von Emotionen aus dem öffentlichen Diskurs. Er spricht genauso über die Rolle der sozialen Medien wie über die ungenügenden Reaktionen von Politik, Journalismus und Wissenschaft. Diese analysieren seiner Einschätzung nach den dahinterliegenden Wertewandel, könnten ihn aber nicht kommunizieren.
Moderation
Birgit Dalheimer
Die Veranstaltungsreihe "Am Puls" des Wissenschaftsfonds (FWF) fördert seit 2007 den Dialog zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft. "Am Puls" liefert Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung aus erster Hand und verknüpft diese mit der täglichen Praxis. Gemeinsam mit dem Publikum diskutieren in dem beliebten Wissenschaftsformat anerkannte Forscherinnen und Forscher sowie Expertinnen und Experten aus der Praxis relevante gesellschaftliche Fragestellungen.
Fonds zur wissenschaftlichen Forschung
Anmeldung: E-Mail an Manuela Jochum