24.01.2013

TA13 – Sicherheit als Technik

Die 13. Österreichische TA-Konferenz zum Thema Sicherheit startet mit zwei spannenden Keynotes des Cyberwar-Experten Sandro Gaycken und der Robotikforscherin und Philosophin Jutta Weber.

Sicherheit wird nicht nur durch Technik, sondern auch von Menschen hergestellt.

Das Thema Sicherheit ist in aller Munde: Immer neue, meist technische Maßnahmen sollen uns sicherer machen. Aber reichen solche Lösungen tatsächlich aus, dass wir uns auch sicherer fühlen? Und was sind die Nachteile dieser Entwicklung?

“Vorratsdatenspeicherung, Überwachungskameras, Handy-Ortung – Technologien zur Kontrolle und Überwachung sind Teil unseres Alltags geworden. Die 13. Österreichische TA-Konferenz wird weniger prominente Aspekte von Sicherheit, wie soziale Sicherheit, individuelle Freiheit und Privatsphäre, in den Blickpunkt holen“, so Walter Peissl, stv. Direktor des ITA.

Keynotes von Sandro Gaycken und Jutta Weber

Der Technik- und Gesellschaftsforscher Sandro Gaycken wird in seiner Keynote „Die beste aller Welten – Zur Genesis technischer Sicherheitsstrategien" über die Differenzen verschiedener Strategien, deren Mängel und die verschiedenen dahinter wirksamen Ideologien berichten. Die Technikphilosophin Jutta Weber rückt in ihrer Keynote „Techno-Security: Kriegsführung, Wissensproduktion und Spektakel“ militärische Hightech-Strategien und die mediale Inszenierung durch die Politik in den Blickpunkt.

Jutta Weber ist Technikphilosophin und Professorin für Medienwissenschaften an der Universität Paderborn. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört die Technikforschung in Informatik, Robotik und künstlicher Intelligenz. Sandro Gaycken forscht an der Freien Universität Berlin und ist Experte für Cyberwar und Hochsicherheitsinfrastrukturen. Er berät u.a. das deutsche Bundesverteidigungsministerium zu Cybersicherheit.

Wann sind wir sicher genug

Für Jaro Sterbik-Lamina, Ko-Organisator der Konferenz und Sicherheits-Experte am ITA, muss sich auch die politische Diskussion ausweiten: „Die Politik richtet den Schwerpunkt meistens auf Themen der inneren und äußeren Sicherheit, wie z.B. Verbrechens¬bekämpfung oder Terrorismus. Als Lösungen werden uns Technologien angeboten, die einen Verlust an individueller Freiheit und andere negative Effekte mit sich bringen können. Warum wird aber nicht mit derselben Überzeugung über soziale Sicherheit diskutiert? Die zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft verursacht ebenso Angst, wie das von der Politik oft geschürte Gefühl einer unsichtbaren Bedrohung von außen“, so Sterbik-Lamina.


24.01.2013

Von: Denise Riedlinger