08.11.2022

Kann Künstliche Intelligenz wachsender Ungleichheit entgegenwirken?

Armut und das Auseinanderklaffen der Schere bei Einkommen und Vermögen stellen weltweit eine enorme Bedrohung für die gesellschaftliche Nachhaltigkeit und politische Stabilität dar. Fünf Monate lang wird sich Johann Čas (ITA) in Brasilien damit beschäftigen, ob und wie Künstliche Intelligenz zu einer nachhaltigen und gerechteren Entwicklung beitragen kann.

Ein Strandverkäufer in Ipanema, Rio de Janeiro (Foto: Unsplash / William F. Santos)

Mit der Entwicklung von KI-Technologien sind große Hoffnungen und ebenso große Ängste verbunden. Im Zentrum steht die Frage, wie KI-Systeme auf ethisch vertretbare Weise entwickelt und eingesetzt werden können.

„Die sogenannte ‚Künstliche Intelligenz‘ wird als Schlüsseltechnologie zur Wahrung von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit gehypt. Es wird aber erstaunlich wenig Aufmerksamkeit der Frage gewidmet, wie KI dazu beitragen könnte, dass der Wohlstand auch gerecht verteilt wird“, betont Čas, der am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Akademie der Wissenschaften tätig ist.

Während seines fünfmonatigen Forschungsaufenthalts an der Fundação Getulio Vargas (FGV) in Rio de Janeiro wird er sich daher besonders mit der Frage beschäftigen, inwieweit unterschiedliche Konzepte der Regulierung Künstlicher Intelligenz geeignet sind, die Probleme zunehmender Ungleichheit auf nationaler und globaler Ebene abzumildern. Die FGV zählt sowohl in Lateinamerika als auch global zu den einflussreichsten Denkfabriken.

 

Der Austausch findet im Rahmen des von der EU durch das Horizon2020-Progamm geförderten PRODIGEES-Projekts statt. PRODIGEES wurde durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union H2020-MSCA-RISE-2019 unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. [873119] gefördert.