03.02.2021

ITA-Forscherin Doris Allhutter erhält Käthe-Leichter Preis

Auch Maschinen haben Vorurteile – die Aufdeckung struktureller Ungleichheiten in Technologien und die Gleichstellung der Geschlechter bilden Schwerpunkte von Allhutters Arbeit.

v.l.n.r.: Ingrid Moritz, Leiterin der AK-Abteilung Frauen und Familie, Doris Allhutter, AK-Präsidentin Renate Anderl (Foto: AKwien)

Doris Allhutter, promovierte Politikwissenschafterin mit dem Schwerpunkt Wissenschafts- und Technikforschung, wurde für ihre Forschung zu sozialen Vorstellungen in Informationssystemen mit dem Käthe Leichter Preis der Arbeiterkammer ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie die Technikentwicklung und -nutzung die gesellschaftlichen Verhältnisse mitgestalten.

„Es ist eine große Ehre in der Reihe großartiger Frauen zu stehen, die den Käthe Leichter Preis der Kammer für Arbeiter und Angestellte erhalten haben. Frauen- und Geschlechterforscherinnen wie Regine Bendl, Sieglinge Rosenberger, Helga Amesberger, Brigitte Halbmayr oder Nikita Dhawan waren und sind für mich wichtige Wegbereiterinnen für Gleichberechtigung und Anti-Diskriminierung“, so Allhutter.


Soziale Ungleichheiten auch bei der Technikentwicklung

Gerade in Zeiten stark zunehmender Digitalisierung aller Lebensbereiche versteckten sich strukturelle Ungleichheit oft hinter Versprechen der Rationalität und Neutralität von Technik, betont Allhutter weiter. „Daher freue ich mich sehr über diese Auszeichnung für meine Forschung zu Geschlechter-Technikverhältnissen und zur Einschreibung von sozialen Ungleichheiten in Informationstechnologien.“

 „Durch den Käthe Leichter Preis sollen Frauen vor den Vorhang geholt werden, die zeigen, wie wichtig und bereichernd die Frauenperspektive in Wissenschaft und Forschung ist. Ein größerer Frauenanteil in diesen Bereichen erhöht die Qualität und hat Vorbildwirkung für viele junge Frauen“, betont AK-Präsidentin Renate Anderl anlässlich der Preisverleihung.
 

Studie zeigt Ungerechtigkeit des AMS-Algorithmus auf

Doris Allhutter hat soeben ihre Forschungsergebnisse zu Bias im Machine Learning präsentiert. Im November erschien in Kooperation mit ITA-Forscherin Astrid Mager und der TU-Wien eine Studie zum umstrittenen AMS-Algorithmus. Sie ist außerdem im Vorstand von STS-Austria, der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung und lehrt u.a. über Gender und Diversity in Informations- und Kommunikationstechnologien.