03.08.2021

Deep Fakes und Online-Manipulationen

Lässt sich Demokratie einfach digitalisieren? ITA-Expertin Gloria Rose fasst die vom ITA-Team gesammelten Ergebnisse der 20. ITA-Jahreskonferenz im neuen TATuP-Magazin zusammen.

Foto: John Schnobrich / Unsplash

Bedeutet digital gleichzeitig besser? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung, haben Social Media, E-Democracy, Künstliche Intelligenz und Co. auf unsere Entscheidungsfindung. Wie definieren sie uns als demokratische Gesellschaft neu? Diese und andere Fragen stellten internationale Expert*innen auf der 20. Jahreskonferenz des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die von 10. Bis 12. Mai in Wien stattfand.

Die Kehrseiten der Digitalisierung sehen die Expert*innen, darunter Alexander Bogner, Ko-Organisator der Konferenz, so: „Freie Wahlen werden durch Microtargeting und Social Bots manipuliert; private Plattform-Giganten bestimmen die Spielregeln im Netz; eine enthemmte Hasskommunikation fördert die Polarisierung der Gesellschaft; ungefilterte Verbreitung von Fake News und Deep Fakes im Netz spielen dem Populismus in die Hände“. Ähnlich sieht es Michael Decker vom ITAS Karlsruhe, gleichzeitig Leiter des deutschsprachigen Netzwerks Technikfolgenabschätzung, das sich in Wien parallel zur Konferenz zum 9. Jahrestreffen zusammenfand: Wenn Demokratie in Gefahr ist, komme der Technikfolgenabschätzung umso mehr eine aufklärende Rolle zu.

Besonderen Anklang fanden die Keynotes von Gerda Falkner – sie betonte u.a. die Gefahr von „Nudging“, also der gezielten Beeinflussung von Individuen aufgrund von gesammelten Daten im Internet –und Philip Howard, der den großen Tech-Firmen vorwarf, den Aufbau und die Verbreitung von Fehlinformationskampagnen durch Junk-News-Dienste und soziale Medien zu unterstützen.

Der in TATuP – Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis veröffentlichte Bericht basiert auf bewährtem ITA-Teamwork. Beitragende sind neben Gloria Rose Doris Allhutter, Ulrike Bechtold, Steffen Bettin, Alexander Bogner, Leo Capari, Johann Cas, André Gaszó, Niklas Gudowsky-Blatakes, Jaro Krieger-Lamina, Michael Ornetzeder, Felix Schaber, Tanja Sinozic-Martinez und Titus Udrea.