Mo, 13.01.2020 16:16

Demokratie in Gefahr? – Das sind die Keynotes der TA20-NTA9

Philip Howard, Julian Nida-Rümelin, Gerda Falkner und Moritz Leuenberger werden das Thema der 20. ITA-Konferenz „Digitalisierung-Demokratie-TA“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Von 8. bis 10. Juni findet in Wien ein besonders Jubiläum des ITA statt: Gemeinsam mit dem Netzwerk Technikfolgenabschätzung (NTA) feiern wir im Festsaal der Technischen Universität Wien die 20. Konferenz für Technikfolgenabschätzung in Österreich. (Der Call läuft!) Aus diesem Anlass freuen wir uns über hochkarätige Keynotes internationaler Expert*innen, die das Thema "Digitalisierung–Demokratie–Technikfolgenabschätzung" aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Gibt es eine ethische Digitalisierung?

Philipp Howard (Professor of Internet Studies, Direktor des Oxford Internet Institute) ist u.a. Autor des Buchs „Pax Technica: How the Internet of Things May Set Us Free or Lock Us Up“, und Koordinator des Projekts „Computational Propaganda“. Er wird in seinem Vortrag einen kritischen Blick auf politische Meinungsbildung in Europa im Zeitalter von künstlicher Intelligenz, Social Media und Fake News werfen. (mehr zu Philipp Howard)

Julian Nida-Rümelin (Ludwig-Maximilians-Universität München) gilt als einer der wichtigsten Philosophen und Ethiker der Gegenwart. Der ehemalige Politiker weist in seinem Buch „Digitaler Humanismus“ u.a. darauf hin, dass Ethik bei der Umsetzung digitaler Technologien „nicht intrinsisch eingeschrieben“ ist, und dass die Unberechenbarkeit des Menschen der Kontrolle durch Algorithmen gegenüber steht. (mehr zu Julian Nida-Rümelin)

Politik und Gesellschaft erleben ein digitales Erdbeben

Gerda Falkner (Universität Wien, Leiterin des Centre for European Studies) sieht die digitale Revolution als ernsthafte Herausforderung für demokratische Systeme: "Extreme Ungleichheiten in Zeiten des Überwachungskapitalismus paaren sich mit Gefahren der Manipulation des politischen Wettbewerbs und erhöhter Verführbarkeit sowie häufiger Irreführung der Menschen im Cyberspace." Für Falkner ist daher die Zusammenschau der Forschungsergebnisse zur Digitalisierung auf allen Ebenen – der wirtschaftlichen, der politischen und der individuellen – unabdingbar. (mehr zu Gerda Falkner)

Moritz Leuenberger (Vorsitzender des Lenkungsausschusses von TA-Swiss) wird die Sicht eines ehemaligen Schweizer Regierungsmitglieds einbringen: In der Schweiz sollen sogenannte „Civic Techs“ politische Instrumente digitalisieren, um u.a. die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Politik zu fördern. TA-Swiss beschäftigt sich aktuell mit der Gestaltung dieses Prozesses und fragt, wie die Gleichstellung aller Akteure gewährleistet werden kann. (mehr zu Moritz Leuenberger)

Hier geht’s zum Open Call für die TA20-NTA9!

(DR)