03.04.2009

Penninger erhält Europäischen Preis für Biomedizinische Forschung

Der österreichische Molekularbiologe Josef Penninger, Leiter des Wiener Instituts für Molekulare Biotechnologie, wird mit dem „2009 ESCI Award for Excellence in Biomedical Investigation” ausgezeichnet. Er nimmt den mit 10 000 Euro dotierten Preis am 3. April in Frankfurt entgegen.

Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Klinische Forschung (ESCI) statt. Seit 1976 zeichnet die Gesellschaft jährlich einen europäischen Forscher unter 45 Jahren aus, der entscheidende Beiträge zum Verständnis, zur Diagnose oder zur Behandlung von Krankheiten geleistet hat.

Als Basis für die Entscheidung der ESCI werden die Publikationen der vergangenen zehn Jahre herangezogen. Josef Penninger hat in diesem Zeitraum ein außergewöhnlich großes Themenspektrum bearbeitet. Seine Erkenntnisse halfen mit, so unterschiedliche Krankheiten wie Osteoporose, SARS, Diabetes oder Autoimmunleiden zu verstehen. Zu den viel beachteten Forschungsergebnissen zählt etwa die Identifizierung des RANK Ligand, eines wichtigen Regulators im Knochenstoffwechsel, der für Knochenschwund bei Osteoporose, rheumatoider Arthritis und metastasierenden Karzinomen verantwortlich ist. Vielversprechende klinische Studien mit Substanzen, die RANK Ligand hemmen, eröffnen zukünftige Therapiemöglichkeiten, von denen Millionen Patienten profitieren können.

Die Verknüpfung von Elementen des Immunsystems mit der Knochenbiologie führte sogar zur Etablierung eines neuen Forschungszweigs, der Osteoimmunologie. Eine aktuelle Publikationsanalyse der Zeitschrift Laborjournal reiht Josef Penninger auf Platz zwei der meistzitierten Köpfe im Bereich Immunologie.*)

Prof. Attila Mocsai (Semmelweis Universität, Budapest), Ratsmitglied der ESCI, begründet die Auszeichnung Josef Penningers mit seinen „bahnbrechenden Beiträgen zum Verständnis der physiologischen Funktion des Organismus und der molekularen Basis bedeutender Krankheiten“ sowie mit Penningers „aktiver Führungsrolle in der biomedizinischen Grundlagenforschung Europas“.

*) Laborjournal Ausgabe 3/2009. Berücksichtigt wurden Publikationen im Zeitraum 2003 bis 2006 mit mindestens einem Autor im deutschen Sprachraum. 

 

 

ESCI - European Society for Clinical Investigation: http://www.esci.eu.com/