09.11.2022

Vienna BioCenter PhD Symposiums-Preis 2022

Acht Studierende des Vienna BioCenter wurden im Rahmen des diesjährigen Vienna BioCenter PhD Symposiums für ihre herausragenden Doktorarbeiten ausgezeichnet.

Die DoktorandInnen des Vienna BioCenter sind eine enge Gemeinschaft und organisieren jedes Jahr das Vienna BioCenter PhD Symposium. Hier treffen sich MolekularbiologInnen aus der ganzen Welt, um sich über die neuesten Entwicklungen ihrer Forschungsgebiete auszutauschen. Heuer wurden Studierende für ihre herausragende Forschung in unterschiedlichsten Bereichen der Life Sciences ausgezeichnet, wie z.B. molekulare Maschinen, Chromatinbiologie Transkription, Neurowissenschaften oder Entwicklungsbiologie.

Vienna BioCenter PhD Preise

Mit den Vienna BioCenter PhD Preisen werden die besten Doktorarbeiten des jeweiligen Jahres ausgezeichnet. In diesem Jahr erhielten fünf Studierende diese Auszeichnung, zwei davon von IMBA.

Maximilian W. G. Schneider, Forschungsgruppe Gerlich, IMBA

Als Preisträger eines PhD-Preises von Young Life Scientists Austria und nun eines Vienna BioCenter PhD Awards empfand Maximilian Schneider die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten als den schönsten Teil seiner PhD-Zeit am IMBA. Er arbeitet jetzt in der Abteilung für Krebsforschung am Boehringer-Ingelheim Forschungsstandort Wien. Maximilians erster Kontakt mit der Schnittstelle von Biochemie und Zellbiologie war die Vienna BioCenter Summer School. Die mechanistischen und hypothesengetriebenen Strategien zur Erforschung der Mitose im Gerlich-Labor veranlassten ihn dann zurückzukommen und sich um eine Stelle zu bewerben.

Jiri Wald, Forschungsgruppe Marlovits, IMP/IMBA

Jiri Wald, Student der ehemaligen Forschungsgruppe Thomas Marlovits (IMP und IMBA) arbeitete an der Untersuchung von Aufbau, Funktionszyklus und Mechanismus eines molekularen Motors, der mit der DNA interagiert. In seiner Dissertation zeigte er, wie der „RuvAB Branch Migration Complex“, eine Gruppe von Proteinen, chemische Energie in mechanische Arbeit umwandelt und damit die Rekombination und Reparatur der DNA ermöglicht. Diese grundlegende Entdeckung wurde im August dieses Jahres in der Zeitschrift Nature veröffentlicht. Jiri ist jetzt ein renommierter Strukturbiologe und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in Deutschland.

Out of the Box Award

Daniel Krogull (Forschungsgruppe Burga, IMBA) und Stephanie Eder (Forschungsgruppe Zimmer, IMP)

Mit dem „Out of the Box Award“ werden seit 2021 Studierende ausgezeichnet, die komplexe Probleme mit kreativen, nicht standardisierten Ansätzen lösen. Stephanie Eder und Daniel Krogull gewannen den diesjährigen Preis für ihre Arbeit an Nematoden. Die Grund-Annahme ihres Experiments war einfach: Der Pilz A. oligospora, fängt Nematoden ein. Während einige Nematoden „erwischt“ werden, gelingt es anderen, zu entkommen. Die beiden Forscher nahmen an, dass dieses Fluchtverhalten genetisch kodiert ist.

Mit ihrer Versuchsanordnung konnten sie die Gene finden, die für die Evolution des Verhaltens wichtig sind, indem sie die flüchtenden Fadenwürmer über viele Generationen hinweg einsammelten und vermehrten und anschließend deren DNA sequenzierten.

Daniel machte seinen Bachelor-Abschluss in Biologie an der Universität Wien und anschließend einen Master-Abschluss in Entwicklungsbiologie und Evolutionsgenetik. Das Labor von Alejandro Burga, das sich mit egoistischen Genen und deren Beitrag zur Evolution beschäftigt, hat ihn sofort begeistert. Die Gruppe Burga konzentriert sich auf eine Klasse selbstsüchtiger Genen in Eukaryoten, die so genannten Toxin-Antidot-Elemente (TA), die nicht nur ihre Verbreitung auf Kosten des restlichen Genoms steigern, sondern dies auch auf extreme Weise tun - sie töten alle Nachkommen, die sie nicht weitervererben.

Preisträger von GMI und IMP

Neuigkeiten über Preisträger des Gregor Mendel Instituts für Molekulare Pflanzenbiologie und des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie finden Sie im newsroom des Vienna BioCenter. Hier stellen wir Ihnen die übrigen PreisträgerInnen vor:

Jessica Stock, frischgebackene Doktorandin aus dem Labor von Andrea Pauli am IMP, beschrieb den bisher unbekannten Mechanismus, wie ein einzelner Rezeptor zur Steuerung der Zellmigration in der frühen Embryonalentwicklung bei Zebrafischen den Konzentrationsgradienten eines molekularen Signals sowohl erzeugen als auch wahrnehmen kann.

Michael Schon erhielt den Vienna BioCenter PhD Award für seine Dissertation über die Genregulation während der Embryogenese von Arabidopsis thaliana.

Sean Montgomerys preisgekrönte Doktorarbeit untersuchte Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Chromatin-Organisation bei Bryophyten (Laubmoosen), was Rückschlüsse auf den ursprünglichen Chromatinstatus sehr früher Landpflanzen ermöglichte.

Für seinen herausragenden Vortrag bei einem Montagsseminar erhielt Felix Holstein aus dem Labor von Anna Obenauf am IMP den Mattias-Lauwers-Preis.