Thu, 11.11.2021 0:00

Kloster Aldersbach im Mittelalter

Buchpräsentation zur mittelalterlichen Geschichte des Klosters Aldersbach (in Kooperation mit dem Imafo)

Am 1. und 2. Oktober 2020 fand in Aldersbach eine von der Abteilung Musikwissenschaft (ÖAW ACDH-CH) veranstaltete und von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanzierte interdisziplinäre Tagung statt, die sich mit Fragestellungen zur mittelalterlichen Geschichte des Klosters auseinandersetzte. Die Organisatoren Robert Klugseder und Bernhard Lübbers, beide ausgewiesene Spezialisten der Aldersbacher Klostergeschichte, konnten als Vortragende weitere 18 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen. Anlass der Tagung war das 900-Jahrjubiläum der Klostergründung durch Augustinerchorherren, die um das Jahr 1120 stattfand.

Nachdem die Zisterziensermönche im Jahr 1146 das Kloster der Augustinerchorherren übernommen hatten, wirkten sie über 650 Jahre sehr erfolgreich im unteren Vilstal. Das Kloster war eine kulturelle Hochburg in Niederbayern, wo es zu den bedeutendsten Abteien gehörte. Die Prälaten von Aldersbach besaßen seit der Mitte des 15. Jahrhunderts das Recht der Pontifikalien, waren in der Landschaft vertreten und immer wieder auch als Visitatoren der Bayerischen Zisterzienserkongregation tätig. In Aldersbach wurde über Jahrhunderte hinweg nicht nur das Opus Dei gefeiert, sondern im Besonderen auch die Wissenschaften und die Künste gepflegt. Zudem war das Kloster ein bedeutender Wirtschaftsbetrieb (Land-, Forst- und Weinwirtschaft, Brauerei). Besitzungen im Innviertel, im Umfeld der Stadt Krems, im Tullnerfeld, in Klosterneuburg und in Wien bildeten das Fundament für den finanziellen Wohlstand des Klosters. Margraf Leopold III. und sein Sohn Markgraf Leopold IV., der spätere Herzog von Bayern, trugen durch Schenkungen wesentlich zur Ausstattung in einer frühen Phase des Klosters bei.

Die Forschung ist heute in der glücklichen Lage, über eine große Anzahl an Dokumenten zu verfügen, die über die mittelalterliche Geschichte Aldersbachs Auskunft geben können. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv ist im Besitz des ehemaligen Aldersbacher Klosterarchivs mit zahlreichen Urkunden, Amtsbüchern und anderem Archivmaterial. In der Bayerischen Staatsbibliothek sind zudem an die 300 mittelalterliche Handschriften aus Aldersbach erhalten. Die Tagung bot zum ersten Mal die Möglichkeit, Forschungsfragen zu Aldersbach interdisziplinär im Kreis von Spezialistinnen und Spezialisten zu präsentieren und zu diskutieren. Der vorzustellende Tagungsbericht wird für eine angemessene Sichtbarkeit und Rezeption der Forschungsergebnisse sorgen. Der Band erschien in der angesehenen Reihe „Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige“, herausgegeben von der historischen Sektion der bayerischen Benediktinerakademie, als 55. Ergänzungsband (EOS Editions Sankt Ottilien).

Wir möchten Sie bitten, sich an die sog. 2,5G-Regel zu halten (Geimpft, Genesen oder PCR-getestet) und einen entsprechenden Nachweis mitzuführen. Wir werden Ihren Status beim Betreten des Theatersaales überprüfen. Im Theatersaal besteht Maskenpflicht. Bitte melden Sie sich mit der unter „Kontakt“ genannten Adresse zur Veranstaltung an.
 

Information

 

Termin: 11. November 2021, 18:30 (Dauer ca. 90 Minuten)

Ort: Theatersaal der ÖAW, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien (1. OG). Im Anschluss Stehempfang in der „Neuen Burse“ (EG)

Veranstalter: Abteilung Musikwissenschaft des ACDH-CH und Institut für Mittelalterforschung der ÖAW

Kontakt: Doz. Dr. Robert Klugseder
 

Programm

Konferenzbericht EOS-Verlag