01.06.2017

Georg Aichholzer im Ruhestand

Georg Aichholzer trat mit 1. Juni 2017 in den Ruhestand. Das ITA verabschiedet einen seiner prominentesten und verdientesten Mitarbeiter.

Georg Aichholzer privat (Foto: Sinozic, ITA)

Der Soziologe Georg Aichholzer war als Senior Scientist seit den Anfängen am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Seine wissenschaftliche Laufbahn begann er am IHS, dem Institut für Höhere Studien in Wien, zunächst als Scholar, nach seiner Promotion ab 1979 als Forschungs- und Lehrassistent an der Abteilung Soziologie mit einem Arbeitsschwerpunkt auf Organisations-, Industrie- und Techniksoziologie. Ab 1984 nahm er kontinuierlich externe Lehraufträge wahr, vor allem an der Universität Wien und an der Wirtschaftsuniversität Wien. Vor 24 Jahren konnte er für die Technikfolgenabschätzung gewonnen werden und ist ihr und der ÖAW seit 1993 treu geblieben.

Georg Aichholzer hat das ITA zweifellos mitgeprägt. Insbesondere hat er den langjährigen Arbeitsschwerpunkt „elektronische Verwaltung / e-Government“ aufgebaut und das Thema in allen Facetten bearbeitet. Seit 1999  hat er insgesamt zwölf Projekte dazu akquiriert – das letzte für den STOA-Ausschuss des Europäischen Parlaments hat er noch in den letzten Tagen vor Antritt seines Resturlaubs fertiggestellt. Sein Publikationsoutput kann sich sehen lassen, allein in der ITA-Datenbank finden sich mit heutigem Tag 337 Einträge über wissenschaftliche Publikationen und Vorträge. Im Schnitt hat er in seiner Zeit am ITA alle vier Jahre ein Buch herausgegeben und jedes Jahr einen referierten Artikel publiziert. Seit 2002 diente er dem ITA-Team als Editor der ITA-Manuskripte.

Es wird nicht leicht, die intellektuelle Lücke, die mit seinem Abgang entsteht, zu füllen. Wer das große Glück hatte, ihn kennen gelernt zu haben, wird zweifelsohne davon ausgehen, dass sein Ruhestand wie der der meisten WissenschafterInnen eher ein Unruhestand werden wird und wir daher weiterhin nicht nur privat, sondern auch beruflich mit einander zu tun haben werden. Darauf freuen wir uns und wünschen Georg alles Gute für die neue Lebensphase.


Von: Michael Nentwich