13.03.2018

Drohnen im Anflug?

Online-Händler und Postunternehmen träumen von einer Welt, in der Drohnen Waren aller Art liefern. Was bedeutet das für den Luftraum und die Umwelt? Wie sicher kann ein „luftiger“ Zustellservice sein? Und wie können wir sicher sein, dass diese Drohnen nicht auch zur versteckten Überwachung eingesetzt werden? Dieses Projekt beleuchtet das Thema erstmals aus österreichischer Sicht.

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Beobachten uns bald Lieferdrohen, wenn sie unsere Pakete bringen? © Pixabay.com/CC0

War das Thema Drohnen vor Jahren noch vom Militär dominiert, ist es längst im zivilen Bereich und im Alltag angekommen. Hunderttausende Spielzeugdrohnen sind weltweit im Einsatz, und wir haben uns an atemberaubende Filmaufnahmen aus bisher ungeahnten Perspektiven gewöhnt. Immer öfter begegnen uns auch Überwachungsdrohnen, oder wir haben gesehen, wie sich ein Tourist mit einem „fliegenden Selfie-Stick“ filmt.

In vielen Bereichen werden Pilotversuche durchgeführt, um den Nutzen von Drohnen zu testen: etwa in der Landwirtschaft, im humanitären und medizinischen Bereich, bei der Überprüfung von Anlagen und nicht zuletzt in der Forschung. Schließlich lassen die großen Online-Händler, einige Postunternehmen und zahlreiche Start-ups vor unserem geistigen Auge eine Welt entstehen, in der Lieferungen des täglichen Bedarfs durch die Lüfte erfolgen werden.

Die Vision eines drohnenbasierten Lieferverkehrs ist freilich nicht voraussetzungslos. Viele regulative und technische Hürden werden noch genommen werden müssen, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Aufgrund der großen Eingriffstiefe dieser Technologieentwicklung – immerhin sich der uns umgebende Luftraum, der bislang nur von Vögeln und gelegentlichen Hubschraubern benutzt wird, gravierend ändern – stellen sich eine Reihe von typischen Fragen der Technikfolgenabschätzung (TA): Bestehen Sicherheitsbedenken? Gibt es Umweltrisiken? Kann die Technologie für kriminelle oder terroristische Zwecke missbraucht werden? Besteht ein gesellschaftliches Konfliktpotenzial angesichts unterschiedlicher Interessen? Reicht die aktuelle Regulierung aus oder müssen neue Regeln geschaffen werden?

Diese Überblicksstudie stellt das Thema in groben Zügen dar und gibt erste Antworten auf die genannten Fragen. Nach eingehender Recherche steht jedenfalls fest, dass aufgrund der vielen offenen Fragen und der Konfliktträchtigkeit dringend eine umfassende, auf Österreich fokussierende TA-Studie mit partizipativen Elementen durchgeführt werden sollte.

 

Laufzeit
10/2017 - 03/2018
 

Kontaktpersonen
Michael Nentwich