15.09.2020

Buch: Digitaler Wandel und Ethik

Wie kann die digitale Transformation zum Wohl der Gesellschaft beitragen? Ein neues Buch versucht diese Frage zu beantworten.

(Foto: Julius Drost / Unsplash)

Die Digitalisierung unseres Alltags schreitet voran: Algorithmen bestimmen unser Leben im Netz, Fake-News verbreiten sich wie Lauffeuer, Tele-Working ist für viele eine unverzichtbare Einnahmequelle geworden. Damit nicht genug, soziale Medien verändern den politischen Diskurs. Dies hat gesellschaftliche Folgen.

Alexander Bogner und Stefan Strauß vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beleuchten diese in ihrem Beitrag zum soeben erschienenen Band „Digitalisierung und Ethik“, herausgegeben von Markus Hengstschläger und dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung im ecowin Verlag. Das Buch ist in vier Abschnitte gegliedert: „Wissenschaft, Technik und Gesellschaft“, „Künstliche Intelligenz“, „Digitaler Wandel im Gesundheitsbereich“ und „Gestaltung der Zukunft“. Zu Wort kommen in den insgesamt 17 Beiträgen u.a. Sepp Hochreiter, Sarah Spiekermann, Charlotte Stix oder Barbara Prainsack.

„Digitalisierung setzt die liberale Demokratie unter Druck“

„Dieses Buch ist wichtig, weil es Ethik und digitalen Wandel zusammenbringt“, betont Alexander Bogner. „Solang man der Meinung ist, dass Digitalisierung nur nützlichen Fortschritt bedeutet, braucht man keine Ethik. Das ist aber heute nicht mehr der Fall: Digitalisierung gilt nicht mehr ausschließlich als Fortschritt, als Hoffnung auf ein neues, besseres Kommunikationszeitalter, als Hoffnung auf Demokratisierung. Heute nehmen die Ängste zu – die Angst vor der Monopolmacht der großen Konzerne; die Angst vor der Macht der Algorithmen, die unsere Informationsauswahl und damit die Wahrnehmung der Welt steuern; die Angst vor einem Überwachungskapitalismus, der unsere Privatsphäre bedroht.“

In ihrem Beitrag gehen Bogner und Strauß auf die demokratischen Herausforderungen ein, die der digitale Wandel mit sich bringt. „Wir können aktuell beobachten, dass Digitalisierung und soziale Medien in demokratiepolitischer Hinsicht echte Herausforderungen darstellen. Die Gefahr besteht darin, dass eine unmoderierte, unvermittelte Form politischer Kommunikation dem Populismus in die Hände spielt, weil eine echte, pluralistische Debatte fehlt, in der sich die verschiedenen Positionen wirklich aufeinander beziehen müssen.“

Einen Überblick samt Leseprobe und einen Link zum Erwerb des E-Books gibt es hier