Digital Government Quo Vadis? Implikationen einer Digitalen Verwaltung
Die Digitalisierung bedeutet für unsere Gesellschaft tiefgreifende Änderungen. In der öffentlichen Verwaltung hat diese Digitalisierung und Automatisierung als e-Government Fuß gefasst. Da der Staat das Gewaltmonopol besitzt und es für die Bürger kein Opt-Out gibt, sind die Auswirkungen der Verwaltungs-Digitalisierung für den politischen und gesellschaftlichen Freiraum der Bürger bedeutend. Aus den positiven Verwaltungstreibern Kosteneffizienz, Bürger-Service und Sicherheit werden laufend e-Government-Projekte angestoßen. Diese operativen IT-Projekte haben durch ihre Technologiewahl, Datenverknüpfungen und Prozessänderungen tiefe, übergreifende Konsequenzen. Da naturgemäß viele kleine IT-Projekte verwaltungsintern bleiben, werden Ihre Auswirkungen über die operativen Sicht hinaus selten beachtet oder umfassend bewertet. Dieser Vortrag soll einen groben Praxis-Einblick in die Projekte des e-Government und in die IT-Planungen moderner Verwaltungen geben. Es werden die verwaltungsinternen und Umfeld-Motivationen und mögliche un-intendierte Konsequenzen dargestellt. Damit soll die Diskussion, inwieweit Technology Assessment als integraler Bestandteil eines e-Government-Entscheidungsprozesses eingesetzt werden kann, unterstützt werden.
Dr. Wilfried Jäger hat in technischer Physik an der TU Wien promoviert und vertiefte sein Interesse an gesellschaftlichen Technologie-Auswirkungen durch Studienaufenthalte am IIASA, Laxenburg und MIT, Center for Technology, Policy and Industrial Development. Von dort wechselte er in die Unternehmensberatung mit Schwerpunkt strategischen IT-Einsatz und Prozessoptimierung. Über unterschiedliche Technologie-Konzernpositionen kam er 2003 als Rechenzentrumsleiter des Bundesrechenzentrums (BRZ GmbH) in die öffentliche Verwaltung. Derzeit ist er dort in Innovationsprojekten bezüglich Cloud-Technologie Einsatz und neuen digitalen Diensten in der Verwaltung tätig.