21.05.2015

Ergebnisse der Gletscher-Frühjahrsbegehung 2015

Erste Ergebnisse der Gletscher-Frühjahrsbegehung

Langjährige Messreihen zeigen einen starken Rückgang der Gebirgsgletscher, was sowohl Auswirkungen auf den regionalen Wasserhaushalt hat, als auch Rückschlüsse auf Klimaänderungen der Vergangenheit ermöglicht. Am IGF der ÖAW werden einige dieser Messreihen betreut; nach Abschluss der Frühjahrsbegehungen gibt es nun erste Ergebnisse: Trotz der spät einsetzenden Schneefälle des Frühwinters liegt auf den Gletschern nun durchschnittlich viel Schnee.

Die jährlichen Massenverluste oder -gewinne der Gletscher hängen vor allem von der im Winter akkumulierten Schneemenge und der Schmelze während des Sommers ab. Zwischen Anfang Oktober und Ende April fallen die Niederschläge an Gletschern meist in Form von Schnee, deshalb werden am IGF/ÖAW jährlich zum 1. Mai die Schneemengen auf dem Hallstätter Gletscher (Dachstein), Mullwitzkees und Vendigerkees (Nationalpark Hohe Tauern) erhoben.

Auf allen drei vom IGF vermessenen Gletschern liegt die Schneehöhe zu Beginn der Ablationssaison im Mittel: Am Hallstätter Gletscher liegt 3,0 m, am Mullwitzkees und am Venedigerkees je 3,1 m Schnee. Die Auswertung des Wasserwertes der Schneedecke ist für diese drei Gletscher noch ausständig. Für den Jamtalferner in der Silvretta liegen die Ergebnisse des Vereins Gletscher und Klima bereits vor (Abbildung 1): Seit Beginn der Reihe im Jahr 1988/89 entspricht der Wassergehalt der Winterschneedecke einer Wassersäule von 1218 mm, am 1. Mai 2014 waren in der Winterschneedecke 1226 mm Wasser gespeichert.

Informationen zu weiteren österreichischen und Südtiroler Gletschern werden demnächst von Heinz Slupetzky und Andrea Fischer im Gletschertagebuch auf orf.science [link: http://science.orf.at/gletschertagebuch] veröffentlicht.