Oliver Vitouch im Gespräch
Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt und Vizepräsident der Universitätenkonferenz, lud Geförderte der Österreichischen Studienstiftung zum Gespräch nach Klagenfurt ein. Das Treffen im Rahmen der Studienstiftungsgespräche bot eine einzigartige Gelegenheit, den Rektor persönlich kennenzulernen und aktuelle Themen wie Forschungsfinanzierung, potenzielle Lösungen für Herausforderungen im Bildungssystem und gesellschaftliche Trends im Bereich der Hochschulbildung zu diskutieren. Der Verwendung von künstlicher Intelligenz begegnet er vorsichtig optimistisch. Die Nutzung sei naheliegend und habe großes Potential, jedoch solle die erforderliche Achtsamkeit gegenüber den Tücken dieser Technologie geboten sein.
Oliver Vitouch ist seit 2012 Rektor der Universität Klagenfurt, die in den letzten Jahren in internationalen Rankings Topplatzierungen erzielt hat. Besonders bemerkenswert ist der 48. Platz im Times Higher Education Young University Ranking. Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zeichnet sich unter Vitouchs Leitung besonders durch die konsequente Berufungspolitik bei Lehrstühlen, die Anwerbung von "high potentials" und einen vergleichsweisen hohen Anteil internationaler Studierender von 30% aus. Ebenso beeindruckend sind die erfolgreichen Unternehmensgründungen von ehemaligen Studierenden, darunter Bitmovin, das für seine cloudbasierte Transkodierung im Streaming-Sektor bekannt ist.
Besonders inspirierend war es, Oliver Vitouchs umfassende Expertise und Leidenschaft für Bildung und Forschung aus erster Hand zu erleben und einen Einblick in die Tätigkeiten eines Rektors zu erhalten. Neben Berufungsentscheidungen oder Bauprojekten liegt der Aufgabenbereich eines Rektors auch in der öffentlichen Repräsentation der Universität, der Entwicklungsplanung und der Vertretung ihrer strategischen Interessen.
Verbesserungsbedarf sieht Rektor Vitouch bei der Finanzierung. Eine vom Wirtschaftsforschungsinstitut im Auftrag der Universitätenkonferenz erstellte Studie verdeutlicht die unterdurchschnittliche Budgetierung österreichischer Universitäten. Eine angemessene Finanzierung würde es ermöglichen, die Qualitätsstandards weiter zu steigern und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen im internationalen Umfeld zu schaffen.
Im Anschluss an das Gespräch hatten wir die Möglichkeit, die Dohnenflughalle zu besichtigen, die zu den führenden in Europa zählt. In einer Präsentation wurden der aktuelle Forschungsstand im Bereich der autonomen Drohnentechnologie und deren Anwendung bei der Inspektion von Isolatoren an Hochspannungsleitungen in unwegsamem Gelände ebenso wie Applikationen im Bereich des Katastrophenschutzes veranschaulicht.
Herzlichen Dank an Rektor Oliver Vitouch und die Österreichische Studienstiftung für diese einzigartige Gelegenheit.
Text: Anton Paul Kraker | Fotos: ÖAW, Angela Balder