Mo, 31. Oktober 2022 | Kategorie Blog

CERN, finally!

Eintauchen in die Welt der Teilchenphysik am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung in Genf, mit Prof. Dr. Jochen Schieck (ÖAW-Institut für Hochenergiephysik – HEPHY) und Dr. Jeff Wiener (CERN, Teacher Programme Manager). Die Ständige Vertretung Österreichs bei den Vereinten Nationen, die WHO und das Rote Kreuz nahmen wir gleich mit.

Kaspar Soukup | Business Administration, Erasmus Universität Rotterdam

Nun war es endlich soweit: Nach mehreren Terminverschiebungen wegen der COVID-Pandemie standen wir endlich vor dem Besuchereingang des CERN-Labors. Alle waren sichtlich aufgeregt und konnten es kaum erwarten, endlich einzutreten! Am ersten Tag hatten wir die Gelegenheit, mit Vertreter/innen der WHO, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Ständigen Vertretung Österreichs bei den Vereinten Nationen über ihre verschiedenen Fachgebiete zu diskutieren und interessante Einblicke in ihren Arbeitsalltag zu gewinnen. Das Gespräch mit dem WHO-Beamten war für mich ein besonderes Highlight: Es war faszinierend zu hören, welche Lehren man aus der Pandemie gezogen hat und wie man auf künftige gesundheitliche Notfälle reagieren will.

Das CERN hautnah erleben.

In den nächsten zwei Tagen erhielten wir mehrere Führungen durch die Einrichtungen des CERN. Wir besuchten unter anderem die Antimaterie-Fabrik, das CMS-Experiment und das Datenzentrum am CERN, um einen besseren Einblick in die Abläufe am Labor zu bekommen. Besonders gut gefallen haben mir die vielen Möglichkeiten, sich mit den Wissenschaftler/innen am CERN auszutauschen. Dadurch konnte man einen Einblick in die Komplexität der Arbeit gewinnen. Als jemand, der sich etwas für Mathematik interessiert, fand ich es faszinierend zu erfahren, wie wichtig ein Verständnis für Statistik ist. Denn nur so kann man Zufallsfunde oder Messfehler ausschließen, beziehungsweise in die Analyse miteinbeziehen.

Wir hoffen auf ein nächstes Mal.

Fazit: Es waren drei anregende Tage! Abseits des offiziellen Programms gab es lebhafte Debatten und einen regen Austausch mit den anderen Teilnehmenden, der durch die Vielfalt der akademischen Hintergründe noch verstärkt wurde. Das Warten auf dieses Seminar hat sich durchaus gelohnt hat – und wir können nur hoffen, dass die Studienstiftung bald wieder ein Seminar in Genf abhalten wird!

Magdalena Lederbauer | Chemie, ETH Zürich

Ich fand es sehr spannend, mehr über die Welt der Teilchenphysik zu erfahren und Peers aus anderen Fachrichtungen in diesem Kontext kennenzulernen. Am stärksten wird mir in Erinnerung bleiben, wie maßgeblich eine internationale Zusammenarbeit zu Fortschritt, Innovation und Bereicherung aller Seiten beiträgt.“

Sarah Scheuermann | Mathematik, TU Graz

„Aus den Vorträgen zum humanitären Völkerrecht nehme ich mit, dass es sehr schwierig ist, sich mit so vielen Ländern auf einen Friedensplan zu einigen – auch wenn Frieden allen wichtig ist. Überrascht hat mich, dass sich im CERN alles vorwiegend unter der Erde abspielt und nur wenige Leute vor Ort arbeiten. Die meisten Mitarbeiter/innen nutzen es als Labor, arbeiten jedoch größtenteils woanders.“

Gabriel Tritremmel | Konzertfach Klavier, Josef Haydn Konservatorium 

Ich hatte mir nicht vorstellen können, welche Dimensionen das CERN einnimmt und bin bis heute beeindruckt, wie solidarisch an diesem Ort tausende Wissenschaftler/innen zusammenarbeiten. In Erinnerung wird mir besonders ein Rat von Wissenschaftler Jochen Schieck bleiben: Man sollte sich von negativen Schulerfahrungen nicht abschrecken lassen und sich selbst eine erfolgreiche Zukunft zutrauen.“

Carina Schmid | Physik, Universität Graz

„Die Rolle der UN, der WHO und des IKRK erschien mir bereits vor meinem Aufenthalt in Genf grundlegend wichtig. Dass jede einzelne Organisation aber dermaßen bedeutend für die gesamte Welt ist, war mir bei Weitem nicht bewusst. Überrascht hat mich auch der Umstand, dass die Mehrheit der forschenden Wissenschaftler/innen nur selten (als sogenannte „User“) direkt vor Ort am CERN tätig ist.

Lena Mayr | Molekulare Medizin, MedUni Innsbruck

„Vor Ort hat mich am meisten überrascht, dass das Gelände des CERN so groß ist und so viele Wissenschaftler/innen bei einer Publikation involviert sind. Ich durfte interessante CERN-Mitarbeiter/innen wie Jochen Schieck und Edda Gschwendtner kennenlernen, denen wir viele kritische Fragen stellen konnten.“

Alexander Helbok | Physik, Universität Innsbruck

„Ich habe mich am meisten auf die Besichtigung der Antimatter Factory gefreut, da dies das einzige Labor auf der Welt ist, das Anti-Atome (Anti-Wasserstoff) herstellen kann. Das ist insofern spannend, weil die Welt der Antimaterie noch viele Fragezeichen aufwirft.“

Michael Hoskovec | Wirtschaftsrecht, WU Wien

„Ich habe mich für dieses Seminar beworben, weil ich in meinem Wirtschaftsstudium keine Berührungsängste mit der Naturwissenschaft habe und gerne über den Tellerrand blicke. Am stärksten in Erinnerung bleibt mir, dass herausragende Leistungen erzielt werden, wenn Menschen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten!“

© Alle Fotos: ÖAW