Sprache im Kontext sozialer Lebenswelt : : Eine Untersuchung zur Arbeiterschriftsprache im 19. Jahrhundert / / Marion Klenk.

Den Rahmen für diese Arbeit bildet die noch junge Disziplin der Historischen Soziolinguistik. Das zentrale Thema ist das stets postulierte, aber selten belegte Wechselwirkungsverhältnis von sozialer Lebenswelt und Sprachlichkeit der Arbeiter im 19. Jahrhundert. Wie sich dieses Verhältnis gestaltet,...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Linguistics and Semiotics 1990 - 1999
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©1997
Year of Publication:2011
Edition:Reprint 2011
Language:German
Series:Reihe Germanistische Linguistik , 181
Online Access:
Physical Description:1 online resource (390 p.)
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Description
Other title:I-IV --
Inhaltsverzeichnis --
Danksagung --
Abkürzungen --
1. Einleitung --
2. Entwurf einer Arbeitskonzeption – Theorie, Text und Methodik im Zusammenhang --
3. Die Voraussetzungen: Die sozialhistorischen Lebens- und Kommunikationsbedingungen der preußischen Bergarbeiter im 19. Jahrhundert --
4. Die sprachliche Norm- oder wie schreibt man einen “gut stilisierten Brief”? --
5. Resümee --
6. Analyse. 6.1 Qualitative Analyse --
6. Analyse. 6.2 Quantitative Analyse --
7. Schluß --
Anhang
Summary:Den Rahmen für diese Arbeit bildet die noch junge Disziplin der Historischen Soziolinguistik. Das zentrale Thema ist das stets postulierte, aber selten belegte Wechselwirkungsverhältnis von sozialer Lebenswelt und Sprachlichkeit der Arbeiter im 19. Jahrhundert. Wie sich dieses Verhältnis gestaltet, welche textexternen und -internen Faktoren auf den Sprachgebrauch in welcher Form Einfluß nehmen, wird in einer pragmatisch textlinguistischen Analyse an ca. 100 Briefen preußischer Bergarbeiter erläutert. Die Grundlage für die Analyse sowie die Erklärung der in den Briefen vorgefundenen Textstruktur bildet die genaue Rekonstruktion des historischen Sprachhandlungskontextes: Sie umfaßt auf der Makroebene die kommunikativ relevanten Lebens- und Sozialisationsbedingungen der Bergarbeiter in Familie, Schule und am Arbeitsplatz, auf der Mikroebene die damals gültigen Regeln und Normen der brieflichen Kommunikation, wie sie z.B. in Briefstellern fixiert sind. Die Korrelation beider Ebenen in einem integrativen Ansatz zeigt, daß durchaus Interdependenzen zwischen Text und Kontext bestehen, aber sie verlaufen nicht geradlinig in einem simplen Eins-zu-Eins-Verhältnis von sozialen Faktoren und Sprache. Als wesentliche Vermittler zwischen den Ebenen haben sich vielschichtige soziale und in der Folge auch kommunikative Wertorientierungen erwiesen - bei den Bergarbeitern vor allem eine Orientierung an ständischen, später bürgerlichen Werten, die ihre Sprachlichkeit stark beeinflußt haben. Der exemplarische Einblick in die Zusammenhänge macht deutlich, wie sensibel sich das Verhältnis von Sprachstruktur und äußeren Bedingungen gestaltet, so daß von der Arbeiterschaft und folglich einer Arbeitersprache schlechthin nicht die Rede sein kann.
This study falls within the purview of the still relatively youthful discipline 'historical sociolinguistics'. Its central theme is the frequently postulated but rarely demonstrated interrelation between social environment and the language used by manual workers in the 19th century. On the basis of a pragmatic, text-linguistic analysis of some 100 letters written by Prussian miners against the background of the communicative socialization conditions obtaining at the time, the nature and structure of this interrelation is explored and described. Shared social and communicative values prove in this context to be the central mediators between language use and objective social conditions.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110926163
9783110636895
ISSN:0344-6778 ;
DOI:10.1515/9783110926163
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Marion Klenk.