Die Magnetosphäre des Planeten Jupiter ist eine komplexe Quelle starker Radiostrahlung. Diese Strahlung wird durch eine komplizierte Wechselwirkung zwischen Jupiters Magnetosphäre und hochenergetischen Teilchen erzeugt. Die dazu nötige Energie kommt aus der Planetenrotation und der Wechselwirkung zwischen Jupiter und den Galileischen Monden. Im FWF Projekt P23762-N16 "Multispacecraft observations of Jovian DAM" wird die nicht-thermische Dekameter Radiostrahlung (DAM) betrachtet, die die stärkste Komponente der trahlung des Jupiters ist.

Die Hauptziele des Projektes wurden durch die Analyse simultaner Beobachtungen erreicht, die von erdgebundenen Teleskopen und von Radioinstumenten an Bord von Satelliten stammen. Ein neuer Typ von periodischen Ausbrüchen der Dekameter-Radiostrahlung wurde identifiziert. Die Richtungseigenschaften und die Periodizität der Ausbrüche wurden studiert, und es wurde herausgefunden, dass die Periodendauer 1.5% über der Rotationsdauer der Jupitermagnetosphäre liegt. Weiters wurde die Relation zwischen den periodischen Radiostrahlungsausbrüchen und dem Sonnenwind sowie der Aktivität der Polarlichtregion des Jupiters untersucht. Ein Mechanismus für die Erzeugung von periodischen Radiostrahlungsausbrüchen wurde vorgeschlagen. Die durchgeführte Analyse der stereoskopischen Weltraumbeobachtung ergibt eine Abschätzung der Richtungseigenschaften der DAM-Strahlung, die vom Mond Io kontrolliert werden, so zum Beispiel die Dicke des Strahlungskonus. In Zusammenarbeit mit internationalen Beobachtungsteams wurde eine langfristige Jupiter-Beobachtungskampagne organisiert, in der die erdgebundenen Dekameter-Radioteleskope genutzt werden. Wir haben während der Analyse der Radiodaten einen neuen Typ von Zebra-ähnlichen Schmallbandstrukturen in der DAM-Strahlung entdeckt, der noch nie in diesem Frequenzbereich beobachtet wurde.