‘India cannot stand aloof!’: Antifaschismus, Anti-Imperialismus und humanitäre Solidarität in Indien der Zwischenkriegszeit

Vortrag von Maria Framke


Humanitäre Hilfe in bewaffneten Konflikten avancierte in den 1930er Jahren zu einem Betätigungsfeld der indischen Nationalbewegung, die ein verstärktes Interesse an internationaler Politik zeigte. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem engen Zusammenhang von Antifaschismus, Anti-Imperialismus und politischen Humanitarismus in Indien in den 1930er Jahren. Vor dem Hintergrund der eigenen Forderungen nach Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft schufen indische Nationalisten ein eigenes humanitäres Programm, das recht verschiedene Ziele verfolgte. So bemühten sie sich nicht nur um die Bereitstellung von Hilfe für die Opfer von Faschismus, sondern beabsichtigen ebenfalls sich von der britischen Außenpolitik zu distanzieren und eine Politik der moralischen Überlegenheit für sich zu behaupten. Ihre Beteiligung an antifaschistischen Netzwerken half diese Ziele zu verfolgen und erlaubte den indischen Akteuren ihre eigenen Forderungen nach einem unabhängigen Staat mit Nachdruck international zu artikulieren.

 

Dr. Maria Framke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock.