Tue, 16.04.2024 18:00

Auf zu neuen Welten

Suche nach erdähnlichen Planeten und wie wir sie charakterisieren können

Exoplaneten (Planeten, die andere Sterne umkreisen) sind mittlerweile in aller Munde. Die ersten entdeckten Exoplaneten waren heiße Gasriesen (unserem Planeten Jupiter nicht unähnlich), die sehr nah um ihren Stern kreisen. Seit etwas mehr als zehn Jahren aber werden mehr und mehr Gesteinsplaneten entdeckt – Planeten, die unserer Erde oder unseren Nachbarplaneten Mars und Venus vielleicht gar nicht so unähnlich sind. Die Datenlage für jeden einzelnen Exoplaneten bleibt dabei aber bisher sehr gering, und wir müssen uns auf Modellberechnungen und alle verfügbaren Beobachtungsdaten stützen, um mehr über diese geheimnisvollen Orte zu erfahren. Für viele Planeten konnten die Masse und der Radius (und damit die mittlere Dichte) der Planeten bestimmt werden. Messungen des Spektrums eines Planeten, während er vor dem Stern seine Bahn zieht, können erste Abschätzungen bzgl. seiner Atmosphäre liefern. Die Zusammensetzung und Aktivität des Sterns selber können uns ebenfalls erste Ideen dazu liefern, welche Minerale und Metalle in welcher Häufigkeit in den Bausteinen der Planeten angesammelt gewesen sein könnten, und wie lange die Entstehung der Planeten her ist. Detaillierte Computersimulationen können daraus die Zusammensetzung der späteren Planeten abschätzen, und die möglichen Abläufe im Inneren und an der Oberfläche dieser Planeten abschätzen. Dies hilft uns zu verstehen, ob ein Exoplanet einem eher höllischen Planeten wie unserem Nachbarplaneten Venus ähneln sollte, oder ob eine Atmosphäre entstehen kann, die flüssiges Wasser an der Oberfläche (und damit vielleicht auch Leben) erlauben würde. Damit können wir die Vielfalt und Evolution der Tausenden von Exoplaneten, die bereits entdeckt wurden, besser verstehen, und am Ende vielleicht doch noch die Nadel im Heuhaufen finden – eine zweite Erde.

Über die Vortragende: Prof. Dr. Lena Noack forscht seit 2017 an der Freien Universität Berlin im Bereich der Modellierung von Gesteinsplaneten in- und außerhalb des Sonnensystems und leitet den Arbeitsbereich "Planetare Geodynamik". Schwerpunkt ihrer Forschung ist, wie das Planeteninnere Oberflächenprozesse wie Vulkanismus oder Plattentektonik, und damit die Habitabilität von erdähnlichen Planeten, beeinflussen kann.
 

Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Europäischen Geowissenschaftlichen Union (EGU) organisiert.

 

DATUM UND ORT

Dienstag, 16. April 2024
18.00 Uhr
Festsaal der ÖAW
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
1010 Wien
& virtuell als live-stream: https://www.oeaw.ac.at/veranstaltungen/live

 

Programm & Details

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INFORMATION

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass im Rahmen dieser Veranstaltung ggf. Foto- bzw. Videoaufnahmen zu Dokumentationszwecken angefertigt werden. Bitte kontaktieren Sie bei diesbezüglichen Bedenken das Veranstaltungspersonal.