Wissenschaftlich soll im Rahmen der Kommissionsarbeit versucht werden, zwei innovative Forschungsansätze miteinander zu verknüpfen. Einerseits soll das historische Phänomen „Imperium“ nicht mehr organisch-biologisch als ein „Geschöpf“ mit klar definiertem Anfang und Ende gedacht werden, sondern vielmehr den vielfältig gedachten Transformationsprozessen nachgespürt werden, die in Umbruchs- und Krisenzeiten zutage treten. Anderseits soll den weiträumigen „Borderlands“ imperialer Staatenbildung eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da es nicht zuletzt häufig diese Grenzräume sind, die oft nachhaltig und aktiv in die zu untersuchenden Transformationsprozesse eingebunden sind. Der im Rahmen der Kommissionsarbeit anvisierte Blickwinkel soll einerseits die antiken Welten Afro-Eurasiens längsschnittartig vergleichend erfassen, andererseits aber einen besonderen Blick auf das flächenmäßig größte Imperium der Antike, das achaimenidische Großreich, werfen. Darüber hinaus sollen gezielt vergleichende Aspekte nachantiker Imperien ins Auge genommen werden, um allgemeine Entwicklungen und historische Spezifika besser in den Griff zu bekommen.