Leopold Jessner - Intendant der Republik : : Der Weg eines deutsch-jüdischen Regisseurs aus Ostpreußen / / Matthias Heilmann.

Leopold Jessner (1878-1945) leitete ab 1919, als das Theater in Deutschland erstmals in den Dienst der Demokratie trat, in Berlin das größte Schauspielhaus der Republik. Als bekennender Jude und Sozialist räucherte er den wilhelminischen Kunstgeist aus und gab der demokratischen Epoche ein vollkomme...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©2005
Year of Publication:2011
Language:German
Series:Theatron : Studien zur Geschichte und Theorie der dramatischen Künste , 47
Online Access:
Physical Description:1 online resource (447 p.)
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Description
Other title:i-iv --
Inhalt --
Einleitung --
1. Die Lehrjahre des ostpreußischen Künstlers am Theater --
2. Die ersten Stationen zum modernen Regietheater --
3. In Kriegszeiten Intendant in der Heimat --
4. Grundlagen für das Theater der neuen Republik --
5. Der Anfang als Staatstheaterintendant in Berlin --
6. Triumphe mit Kortner --
7. Die Ablösung Reinhardts durch Jessner --
8. Othello: Ein Höhe- und Wendepunkt --
9. Jessner ohne Kortner --
10. Das Gegenwartstheater der Republik --
11. Jessners Kampf um Kontinuität und Erneuerung --
12. Verschärfung der Krise – Neue Siege und schleichender Machtverfall --
13. Jessners Abschied --
14. Epilog --
15. Verzeichnis der Inszenierungen von Leopold Jessner --
16. Literaturverzeichnis --
17. Personenregister
Summary:Leopold Jessner (1878-1945) leitete ab 1919, als das Theater in Deutschland erstmals in den Dienst der Demokratie trat, in Berlin das größte Schauspielhaus der Republik. Als bekennender Jude und Sozialist räucherte er den wilhelminischen Kunstgeist aus und gab der demokratischen Epoche ein vollkommen neuartiges künstlerisches Gesicht. Für diese Tat hassten ihn Konservative mehr als manchen Staatsmann. Bereits in Jessners Hamburger und Königsberger Zeit entwickelte er seinen raumgliedernden und sachlich-knappen Regiestil, der am Staatstheater in Berlin eine Revolution auslöste. Er entriss den Stücken die als wesentlich erkannte Idee und beleuchtete die Figuren aus der aktuellen politischen Perspektive. Jessner griff, noch vor Piscator oder Brecht, unmittelbar in den Tageskampf der Republik ein. Die Geburt des Interpretationstheaters beeinflusst das deutsche Theater bis heute. Über Jessners Schüler Fritz Kortner führte der Weg zu den Aussage-Regisseuren unserer Zeit (Zadek, Neuenfels, Grüber). Jessner verkörperte außerdem den Typus des Außenseiters, der in den zwanziger Jahren abrupt ins Zentrum des revolutionären Geschehens rückte. Auf dem Rücken des Intendanten wurde die Spaltung der politischen Kräfte Weimars ausgetragen. Sein Rücktritt 1930 war ein Muster für die Ausgrenzung der Juden aus dem deutschen Kulturbereich. Jessner hat Grundlagen für das Theater des 20. Jahrhunderts geschaffen. Mit ihm nimmt die Geschichte des modernen Regietheaters ihren Anfang.
Leopold Jessner (1878-1945) was the first German director to display an explicit commitment to political theatre. As of 1919 he was in charge of the biggest theatre in the Weimar Republic, the Staatstheater Berlin. The Jewish socialist put paid to the Wilhelmine artistic spirit prevalent at the time and gave the democratic epoch a new profile. Among conservatives this aroused greater enmity than they felt for many of the politicians taking a similar stance. Jessner's specific use of the stage and his terse, objective style of direction initiated the development of German Regietheater even before the arrival of Piscator and Brecht. Jessner's work also reflects the division of the Republic. His resignation in 1930 was a symptomatic case of the ousting of Jews from German cultural life.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110915303
9783110637854
9783110277111
9783110276886
ISSN:0934-6252 ;
DOI:10.1515/9783110915303
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Matthias Heilmann.