Rudolf Borchardt und der ›Untergang der deutschen Nation‹ : : Selbstinszenierung und Geschichtskonstruktion im essayistischen Werk / / Kai Kauffmann.

By means of close analysis of Rudolf Borchardt's (1877-1945) autobiography, the study demonstrates that he had a narcissistic personality from early childhood, and draws on his essays and speeches to indicate how this personality structured his self-presentation as martyr, prophet, and messiah...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2012]
©2003
Year of Publication:2012
Edition:Reprint 2012
Language:German
Series:Studien zur deutschen Literatur , 169
Online Access:
Physical Description:1 online resource (463 p.)
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Description
Other title:i-iv --
Inhalt --
Fragment eines Vorwortes zum nie geschriebenen Buch Annus Mirabilis, um 1918/20 --
Vorbemerkung --
Einleitung --
1. Zur allgemeinen Forschungslage und zum eigenen Interpretationsansatz --
2. Die Genese der narzißtischen Persönlichkeit --
3. Übergangsformen des Selbstartikulation und der Zeitkritik --
4. Die Inszenierung der Kulturgeschichte --
I. Die versagende Nation: Deutschland --
Imago --
1. Die Krisis des Wilhelminischen Kaiserreiches (Schriften und Reden 1906–1918) --
2. Das Interim der Weimarer Republik (Schriften und Reden 1918–1933) --
3. Die Katastrophe des Dritten Reiches (Briefe und Fragmente 1933 – 1945) --
II. Der feindliche Dichter: Stefan George --
1. Die Idee des Dichters und des Dichterischen --
2. Der Dichter als Richter der Zeit: ›Rede über Hofmannsthal‹ (1902–1907) --
3. Klassische Dichtung des historischen Übergangs: Kritik des ›Siebenten Ring‹ (1909) --
4. Der kulturpolitische Kampf um die geistige Führung: ›Intermezzo‹ (1910) --
5. Der Künstler als Verführer der Nation: ›Aufzeichnung Stefan George betreffend‹ (um 1936) --
III. Der fehlende Herrscher: Von Wilhelm II. bis Hitler --
1. Die Leerstelle des Herrschers --
2. Der problematische Herrscher des Deutschen Reiches: ›Der Kaiser‹ (1908) --
3. Die Phantasmagoric eines weifischen Kaisertums in wittelsbachischer Reichsverweserschaft: Von ›Konservatismus und Monarchismus‹ (1930) zu ›Rupprecht von Bayern‹ (1932) --
4. Das Wunsch- und Schreckbild des Diktators: ›Führung‹ (1931) und ›Der Fürst‹ (1932) --
5. Der echte ›Duce‹ und der falsche ›Führer‹: ›Besuch bei Mussolini‹ (1933) und ›Der Sieg Adolf Hitlers‹ (um 1932/33) --
IV. Das gesuchte Heimatland: Preußen zwischen Berlin und Königsberg --
1. Die Bedeutung des Landschaftsdenkens bei Borchardt vor und nach 1918/19 --
2. Exkurs: Das Verhältnis zu Josef Nadler und der ›Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften‹ --
3. Die Abwendung vom modernen Preußen und die Verfluchung der revolutionären »Narrenhölle« Berlin --
4. Der vorübergehende Rückzug in die ›Renaissancelandschaft‹ der Früh-Hohenzollern ›Rheinsberg‹ (1919/21) --
5. Die Einkreisung von Königsberg als »ideeller Heimat«: ›Rudolf Borchardts Leben von ihm selbst erzählt‹ (1926/27) --
6. Der »dankbare Sohn« der preußisch-deutschen Universität: ›Aus der Bonner Schule‹ (1908) und ›Friedrich Leo‹ (1944) --
7. Epilog: ›A word on Eastern Prussia‹ (um 1943/44) --
Literaturverzeichnis --
Anhang: Daten und Dokumente zur Familiengeschichte --
Namensregister
Summary:By means of close analysis of Rudolf Borchardt's (1877-1945) autobiography, the study demonstrates that he had a narcissistic personality from early childhood, and draws on his essays and speeches to indicate how this personality structured his self-presentation as martyr, prophet, and messiah of German/European history. The four main sections discuss the culture-political roles he allots to the 'abortive nation' (Germany), the 'hostile poet' (Stefan George), the 'absent ruler' (from Wilhelm II to Hitler), and the 'quest for a home' (Prussia between Berlin and Kvnigsberg) in the cultural history of the 19th and 20th centuries, which Borchardt construed in the form of a tragedy.
Die Studie untersucht zum ersten Mal gezielt das essayistische Gesamtwerk Rudolf Borchardts (1877-1945). Im Einleitungsteil wird nicht nur durch die Analyse von Borchardts Autobiographie nachgewiesen, daß er von Kindheit an eine narzißtische Persönlichkeitsstruktur besaß, sondern auch an Essays und Reden gezeigt, wie diese Struktur seine literarische Selbstinszenierung als Märtyrer, Prophet und Messias der deutschen Geschichte bestimmt, in der er die kulturpolitische Mission der 'schöpferischen Restauration' für sich beansprucht. Die vier Kapitel des Hauptteils entfalten Borchardts Konstruktion der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als apokalyptisch endende Tragödie (Die versagende Nation: Deutschland), in der Stefan George die Charge des literarischen Verführers zugewiesen bekommt (Der feindliche Dichter: Stefan George), während die Rolle des inspirierten politischen Herrschers unbesetzt bleibt (Der fehlende Herrscher: Von Wilhelm II. bis Hitler); als Gegenmodell zum gegenwärtigen Deutschland, das in Berlin sein Zentrum hat, phantasmagoriert Borchardt ein landschaftsgeschichtliches Wunschbild von Ostpreußen und Königsberg, jener Stadt, aus der seine eigenen Ahnen stammten (Das gesuchte Heimatland: Preußen zwischen Berlin und Königsberg). Die chronologische Darstellungsweise der Kapitel macht es möglich, die Entwicklungen und Verschiebungen in Borchardts Leben und Werk zu verfolgen und zugleich ihr Verhältnis zur kulturellen und politischen Ereignis- und Diskursgeschichte der Wilhelminischen Zeit, der Weimarer Republik und des Dritten Reiches zu kennzeichnen.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110909500
9783110637854
ISSN:0081-7236 ;
DOI:10.1515/9783110909500
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Kai Kauffmann.