Elise Herz wurde in Prag als Tochter von Simon Edler von Lämel (1766-1845) geboren. Nach dem Tod ihres Mannes, des Fabrikanten Eduard Herz (1785-1849), übersiedelte Elise Herz nach Wien. Sie engagierte sich zeitlebens in verschiedenen philanthropischen Projekten. In Wien spendete sie für die 1843 errichtete Israelitische Kinderbewahranstalt. 1854 stiftete sie zum Gedenken an ihre Mutter gemeinsam mit ihren Geschwistern ein Armenhaus in Prag. Im folgenden Jahr, anlässlich des 25. Geburtstags von Kaiser Franz Joseph, schlug sie den Vertretern der Wiener Juden vor, im Andenken an ihren Vater eine Kinderbewahranstalt in Jerusalem zu errichten.


Bild: Grabstein von Elise Herz, geb. von Lämel am Währinger Friedhof.


Sie beauftragte den Schriftsteller und Sekretär der jüdischen Gemeinde, Ludwig August Frankl (1810-1894), das Projekt umzusetzen. 1856 reiste Frankl nach Jerusalem, wo er feststellen musste, dass die Errichtung einer Kinderbewahranstalt allerding am Widerstand der örtlichen Rabbiner scheiterte.

Mit Unterstützung des sephardischen Oberrabbiners konnte er stattdessen eine moderne Schule für Buben auf den Namen von Simon Lämel gründen, wo auch weltliche Fächer unterrichtet wurden. Elise Herz wurde am 19. Dezember 1941 vom Währinger Friedhof auf den Wiener Zentralfriedhof (4. Tor) umgebettet. Ein in ihrem Grab gefundenes goldenes Gebiss musste die Israelitische Kultusgemeinde den NS-Behörden abgeben.