Sprachkontakt und Entlehnungsprozesse in den südslawischen Sprachen

Vortrag von Emmerich Kelih

Als dynamisch sich verändernde Systeme sind Sprachen in einem konstanten Austausch mit anderen Sprachen und Lekten. Dies manifestiert sich in unterschiedlichen Formen von Sprachkontakt, sei es auf der individuellen oder der kollektiven Ebene. Jedes rezente Zusammentreffen kann zu Interferenzen, Adaptionen und Veränderungen der Nehmersprachen führen. Und zwar auf der Ebene der Aussprache, oder – vorausgesetzt der Kontakt ist intensiv genug – der Grammatik. Sprachkontakt hinterlässt aber auch mehr oder weniger offenkundige Spuren in der Lexik von Sprachen. Im Vortrag wird genau auf diesen Aspekt näher einzugehen sein. Der Fokus liegt auf dem Basiswortschatz (Grundwortschatz) der südslawischen Sprachen und darin identifizierbaren Entlehnungen. Durch einen Vergleich mit nichtslawischen Sprachen (vgl. The World Loanword Database) sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Hinblick auf Entlehnungsprozesse und deren Relevanz für die Rekonstruktion von Sprache aufgezeigt werden.

Emmerich Kelih ist seit 2017 Assoz. Prof. am Institut für Slawistik der Universität Wien. Die thematischen Schwerpunkte seiner Forschung umfassen die allgemeine Sprachwissenschaft slawischer Sprachen (Fokus: Schrift, Phonologie, Morphosyntax, Lexik), dabei besonders auch quantitativ-statistische Methoden. Emmerich Kelih ist Herausgeber von Journal of Quantitative Linguistics seit 2020, Mitglied in zahlreichen Herausgeberbeiräten sowie häufig beauftragter Reviewer im Bereich slawistischer und allgemeiner Sprachwissenschaft.

Kontakt: Dr. Joachim Matzinger