„von der Einheit losgerissen“
Die Verlustgeschichte der Hungari
Herausgegeben von Katalin Blaskó, Wynfrid Kriegleder, Orsolya Tamássy-Lénárt, Wien: Praesens 2023.
Bis weit ins 19. Jahrhundert bezeichneten sich vielsprachige Bewohner des Königreichs Ungarn häufig als „Hungarus“ bzw. „Hungari“: Damit deklarierten sie sich als Patrioten, deren Loyalität einem gemeinsamen Vaterland mit zahlreichen Sprachen und Religionen galt – einem Vaterland also, das nicht der Logik eines magyarischen Nationalstaats entsprach. Die Beiträge des vorgestellten Sammelbandes widmen sich den Hungari des 18. und 19. Jahrhunderts erstmals aus pluridisziplinärer und länderübergreifender Perspektive: Dabei erschließt das Buch nicht nur anhand ausgewählter Beispiele die kulturell-politische Tätigkeit und die konfliktreichen Mehrfachidentitäten der Hungari, sondern setzt sie auch mit anderen Spielarten des Landespatrotismus in Böhmen und der Bukowina in Beziehung. So wirft der Band auch neues Licht auf das habsburgische Zentraleuropa, das als Knotenpunkt interregionaler Verflechtungen und als Rahmen für erhellende Vergleiche sichtbar wird.
Das Literatur- und Kulturwissenschaftliche Komitee der Österreichischen und Ungarischen Akademien der Wissenschaften und das Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW laden Sie herzlich ein zur Präsentation des von Katalin Blaskó, Wynfried Kriegleder und Orsolya Tamássy-Lénárt herausgebenen Bandes: „Von der Einheit losgerissen“: Die Verlustgeschichte der Hungari, Wien: Praesens-Verlag 2023.
Mit Literaturwissenschaftler Wynfrid Kriegleder und Historiker Franz L. Fillafer
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