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Michael Meyer (genannt „Mitsch“)
und Michael Schneider

Alter: beide 35 Jahre

Wie habt ihr zeichnen gelernt? Habt ihr eine spezielle Ausbildung gemacht?

Mitsch: Ich habe schon als kleines Kind viel gezeichnet und eigentlich nie damit aufgehört. Gelernt habe ich dabei von allen, die es besser konnten als ich. Und sicherlich auch einiges an der HTL für Grafikdesign.

Michael: Die Grafikausbildung hat bestimmt geholfen. Darüber hinaus gibt es viele nützliche Lernunterlagen speziell über Comics. Mir gefiel anfangs zum Beispiel das Comicbuch namens "Manga-Zeichenkurs" von Akira Toriyama (Dragonball) sehr gut. Mitsch zeigte mir vor Kurzem interessante Video-Tutorials von Derek Laufman, den ich nicht kannte. Wir lernen also ständig dazu! 

Was begeistert euch an eurem Comicthema besonders?

Mitsch: Besonders spannend finde ich die Vielfalt der Berge als Lebensraum. Das Interessante und gleichzeitig Traurige an dem Thema ist seine Aktualität: Das passiert alles jetzt gerade! Während wir an dem Comic arbeiteten, kam die Meldung über das Ende der österreichischen Gletscher. Alle Tiere und Pflanzen, die in dem Comic vorkommen, sind diesen Veränderungen ausgesetzt.

Michael: Auch wenn bei den Gletschern nun leider viele dauerhafte Schäden entstanden sind, war ich fasziniert zu lernen, wie genau seitens der ÖAW geforscht wird. Das macht mich optimistisch, dass ähnliche Umweltzerstörungen in Zukunft vermieden werden. Ansonsten fand ich die Landschaft sehr reizvoll und die Fakten über Tiere und Pflanzen oft überraschend.

Wie habt ihr das Thema und euer Wissen für den Comic recherchiert?

Mitsch: Anfangs, als alles noch ziemlich abstrakt war, haben wir uns Dokumentationen über Berge und Gletscher sowie Kindersendungen, die komplexe Inhalte für ein junges Publikum aufbereiten, angesehen und Ö1 gehört. Als dann das Thema stand, hat uns das IGF (Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung)-Team mit vielen hilfreichen Inputs versorgt, bis wir ein klares Bild von unserer Geschichte hatten. Vielen Dank an dieser Stelle!

Wie recherchiert ihr das Thema eines Comics?

Mitsch: Das hängt immer davon ab, welche Figuren eine Story verlangt. Bei Hanna wussten wir zunächst, dass es eine Spannung zwischen Technik und Natur geben sollte. Daher auch ihre Vorliebe fürs Zocken, die ihr dann ja auch bei der Lösung ihres Problems hilft. 

Michael: Die Figuren der Forscher:innen waren durch das Thema naheliegend. Das Murmeltier war einerseits typisch für die Alpen, andererseits konnte man sich mit ihm an Hannas Seite viele lustige Szenen ausdenken. Die Story stammt hauptsächlich von Mitsch, der sehr kreativ denken kann.

Zeichnet und schreibt ihr Comics immer gemeinsam oder auch mal alleine?

Mitsch: Meine Soloprojekte neigen manchmal dazu, etwas länger liegen zu bleiben. Ich habe gerne jemanden an meiner Seite, mit dem ich Ideen wälzen und Möglichkeiten abwägen kann. Das bringt meist bessere Ergebnisse, weil sich Dinge in der Auseinandersetzung noch verändern und andere Perspektiven oft bereichernd sein können. Mehr Spaß macht es mir einfach im Team - vor allem mit Michael.

Michael: Mir geht es ähnlich. Meine eigenen Projekte nehme ich oft nicht so ernst und da hilft es, mit jemandem zusammenzuarbeiten. So halte ich länger durch und werde inspiriert, neue Stilrichtungen auszuprobieren. 

Habt ihr Tipps, wie man sich in das Comicthema vertiefen kann?

Mitsch: Puh, knifflige Frage! Zum Thema Natur: Einfach rausgehen und entdecken! Was die Klimakrise betrifft: Es gab mal die Idee, den Comic mit einer Klimademo enden zu lassen. Aktivismus und Engagement zum Thema halte ich für wichtig und unterstützenswert - hier sind die jungen Leute ja schon ganz vorbildlich unterwegs. Wir sollten ihnen jetzt einfach mal zuhören!

Michael: Wer die Chance dazu hat, kann die Umweltbildungsstelle Jamtal und die Jamtalhütte aus der Geschichte wirklich in Tirol besuchen. Einfach in der Schule oder die Eltern fragen, man ist dort herzlich willkommen. Mehr Infos gibt es unter: www.umweltbildung-jamtal.info

Habt ihr Quellen-Empfehlungen für vertiefende Informationen zum Thema eures Comics?

Mitsch: Auf der Website des IGF gibt es eine lange Liste an Publikationen zum Thema, von Büchern und Artikeln bis hin zu Forschungsberichten. Konkret für unser junges Publikum kann ich ein Buch besonders empfehlen, das mir auch einen guten Einblick ins Thema ermöglicht hat: "Die Alpen im Fieber – Die 2-Grad-Grenze für das Klima unserer Zukunft" von Andreas Jäger.
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