Die Schubert-Forschung an der ÖAW hat eine lange Tradition. Im Jahr 1980 wurde die Wiener Arbeitsstelle der Neuen Schubert-Ausgabe als internationale Kooperationspartnerin eines langfristigen musikwissenschaftlichen Editionsunternehmens mit Sitz an der Universität Tübingen geschaffen. Die Neue Schubert-Ausgabe versteht sich als kritische Gesamtausgabe, die auch der musikalischen Praxis dienen möchte.

Seitdem wurde der Forschungsbereich weiter ausgebaut und um die Komponente Digital Humanities erweitert. Schwerpunkte sind Grundlagenforschung, Quellendokumentation und die Schubert-Rezeption.

Seit 2012 betreut die Wiener Arbeitsstelle der Neuen Schubert-Ausgabe mit der Datenbank Schubert online die weltweit größte digitale Sammlung von Schubert-Autographen sowie Erst- und Frühdrucken. Die neu konzipierte Forschungsplattform Schubert digital (in Vorbereitung) wird detaillierte Quellenbeschreibungen zu den Autographen Schuberts bereitstellen und damit eine wesentliche Grundlage für zukünftige Forschungen zu den Werken des Komponisten und ihrer Überlieferung schaffen.

Ebenfalls auf Schubert digital präsentiert sich das interdisziplinäre Projekt Digitization, Recognition, and Automated Clustering of Watermarks in the Music Manuscripts of Franz Schubert (DRACMarkS), das neue Methoden der digitalen Erfassung, Identifizierung und Kategorisierung von Wasserzeichen am Beispiel von Schuberts Autographen in Wiener Bibliotheken erforscht.

Das Projekt Die Schubert-Sammlung Anton Diabellis und ihre Diffusion: Ein Beitrag zur Provenienzforschung nimmt die wenig erforschte Sammlung des Musikverlages August Cranz in den Blick, der über Umwege das umfangreiche Notenarchiv von Schuberts Wiener Originalverleger Anton Diabelli erworben hatte. Recherchen zur jüngeren Geschichte des Verlags sollen insbesondere den Verbleib der Manuskripte vor 1945 und die Vorgänge danach erhellen.

Schließlich widmet sich das Projekt „Franz Schubert: Popularität, Medialität und Regionalität“ der Rezeption des Komponisten. Dies umfasst die wissenschaftliche Begleitung der Neueröffnung des ‚Schubertschlosses‘ im niederösterreichischen Atzenbrugg sowie die Herausgabe des Ausstellungskataloges Schubert am Land. Der Komponist in Atzenbrugg (2024). Darauf aufbauend soll die lange Geschichte des ‚Dreimäderlhauses‘ betrachtet werden.
 

Publikationen und Vorträge zu Franz Schubert