Parodie und parodistische Schreibweise in Thomas Manns »Doktor Faustus« / / Inken Steen.

Although parody is central to the famous 'encounter with the Devil', the 'ironical German''s novel has generally been held to be anything but parodistic. But if we eschew normative thinking on genres, parodistic writing reveals itself to be highly varied in perspective. It e...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Tübingen : : Max Niemeyer Verlag, , [2011]
©2001
Year of Publication:2011
Language:German
Series:Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte , 105
Online Access:
Physical Description:1 online resource (208 p.)
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Description
Other title:Frontmatter --
Einleitung --
I Funktionswandel der Parodie vom Gattungsbegriff zur Schreibweise --
II Doktor Faustus und die parodistische Schreibweise --
II Doktor Faustus und die parodistische Schreibweise. 1 Thomas Mann und die Parodie im Kontext der Forschung --
II Doktor Faustus und die parodistische Schreibweise. 2 Die Diskurse des Erzählens oder: Die Selbstaufhebung des Erzählers im Spiel der parodistischen Selbstkommentierung --
II Doktor Faustus und die parodistische Schreibweise. 3 Die Diskurse des Ästhetischen – oder: Der Weg aus der Krise der Kunst im Zwiespalt von Theorie und Praxis --
Schlußbemerkung --
Literaturverzeichnis
Summary:Although parody is central to the famous 'encounter with the Devil', the 'ironical German''s novel has generally been held to be anything but parodistic. But if we eschew normative thinking on genres, parodistic writing reveals itself to be highly varied in perspective. It enhances readability and at the same time enables narrative discourse to reflect on the modalities of writing and the potentialities of modern art in the face of the polarity between esotericism and epigonality. Parodistic writing refutes the traditional interpretations of Mann's novel in terms of the role of the artist, a modern-day treatment of the Faust myth, an allegory on society or on Germany. In the 'relational magic' of speech and counter-speech, Leverk|hn's compositions function as self-parodies of the novel.
Obgleich die Parodie im »Teufelsgespräch« eine zentrale Stellung einnimmt, wurde dem Roman des „ironischen Deutschen“ auch nur der Anschein des Parodistischen aberkannt. Dabei konstituiert die parodistische Schreibweise, jenseits normierender Gattungsbegrenzungen, seine Multiperspektivität. Sie erhält seine Lesbarkeit und erlaubt es zugleich in den Diskursen des Erzählens über die Modalitäten des Schreibens und die Möglichkeiten moderner Kunst angesichts der Polarität von Esoterik und Epigonentum, zu reflektieren. Die parodistische Schreibweise entfaltet sich auf zwei Ebenen. Als Metakommentar zeigt sie die Entstehungsbedingungen des Kunstwerks auf und decouvriert die Maske des Realismus. Als parodistisches Spiel erscheinen Motive, Figuren und Verhaltensmuster immer im Spiegel ihres Vexierbildes. So spiegelt der Roman seine Intertextualität als kompositorisches und schriftstellerisches Verfahren Leverkühns und Zeitbloms. Leverkühns ästhetische Überlegungen angesichts einer Kunst, deren Mittel verbraucht sind, finden weder einen Rückhall in seinen Kompositionen noch im Roman selbst. Für Authentizität bürgt allein der subjektive Sinn. Die parodistische Schreibweise widerlegt die gängigen Interpretationen als Künstler-, Faust-, Gesellschafts- und Deutschlandroman. Im „Beziehungszauber“ von Rede und Gegenrede fungieren die Kompositionen als Selbstparodien des Romans. Aus der Negativität der Musik schöpft der Roman die Kraft, als Kunstwerk gegen seine eigene Negativität zu zeugen. Über das Scheitern des Erzählers obsiegt das Erzählte.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110911718
9783110637854
ISSN:0083-4564 ;
DOI:10.1515/9783110911718
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Inken Steen.