Erzählen nach Darwin : : Die Krise der Teleologie im literarischen Realismus: Friedrich Theodor Vischer und Gottfried Keller / / Philip Ajouri.

Erzählen impliziert einen teleologischen Schematismus, weil es sich stets zielgerichtet vollzieht. Bis ins 19. Jh. wurde auch die Wirklichkeit teleologisch aufgefasst. So konnte beispielsweise Friedrich von Blanckenburg in seinem Versuch über den Roman (1774) die zweckmäßige Einrichtung des Romans n...

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Bibliographic Details
Superior document:Title is part of eBook package: De Gruyter DGBA Literary and Cultural Studies 2000 - 2014
VerfasserIn:
Place / Publishing House:Berlin ;, Boston : : De Gruyter, , [2012]
©2007
Year of Publication:2012
Language:German
Series:Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte , 43 (277)
Online Access:
Physical Description:1 online resource (373 p.)
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Description
Other title:i-vi --
Danksagung --
Inhalt --
Einleitung --
I Begriffliche Klärungen --
II Die Kongruenz von Real- und Erzählteleologie in Blanckenburgs Versuch --
III Die Krise der Realteleologie im 19. Jahrhundert --
IV Realteleologie und Kontingenz bei Friedrich Theodor Vischer --
V Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (1854/55 und 1879/80): von der erzählten Krise zur Krise des Erzählens --
VI Kellers Spätwerk und ein Ausblick in die Moderne --
Literaturverzeichnis --
Personenregister
Summary:Erzählen impliziert einen teleologischen Schematismus, weil es sich stets zielgerichtet vollzieht. Bis ins 19. Jh. wurde auch die Wirklichkeit teleologisch aufgefasst. So konnte beispielsweise Friedrich von Blanckenburg in seinem Versuch über den Roman (1774) die zweckmäßige Einrichtung des Romans noch durch den Verweis auf die göttliche Wirklichkeit legitimieren. Die Studie zeigt detailliert, wie mit Ludwig Feuerbach und der Darwin-Rezeption in Deutschland eine ateleologische Wirklichkeitsauffassung popularisiert wurde. Nun geraten das teleologische Erzählen und die kontingent verstandene Wirklichkeit in ein Spannungsverhältnis. Wie passte sich die Erzählliteratur des Realismus, die Wirklichkeit wiedergeben und verklären sollte, an die nun kontingent aufgefasste Wirklichkeit an? Wie veränderte sich die auf idealistischen Prämissen beruhende Ästhetik des Realismus? Diese Fragen werden beispielhaft an Friedrich Theodor Vischers Ästhetik, seinem Roman Auch Einer (1879), sowie an Gottfried Kellers Romanfassungen des Grünen Heinrich (1854/55 u. 1879/80) erörtert. Über das Einzelwerk hinaus zeichnet sich am Horizont dieser ideengeschichtlichen Untersuchung die epochale Bedeutung des Teleologieproblems für die Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts ab.
The plot of a novel is expected to move purposefully toward an ending. Until the 19th century, processes within a reality believed to have been created by God were also understood to work in this way. As a result, novels claimed to represent reality through their purposefulness. Because of Charles Darwin, this world outlook entered a state of crisis. The study shows how narratives changed as a result of a new concept of reality as being erratic and random. How could novels depict this conception of reality? This question is discussed with reference to examples from literary and aesthetic texts by Friedrich Theodor Vischer and Gottfried Keller.
Format:Mode of access: Internet via World Wide Web.
ISBN:9783110899993
9783110637854
9783110277135
9783110276909
ISSN:0946-9419 ;
DOI:10.1515/9783110899993
Access:restricted access
Hierarchical level:Monograph
Statement of Responsibility: Philip Ajouri.