04.03.2021

Ökonomien der Parodie am Wiener Vorstadttheater.

Unterhaltungsdramatik in politischen und sozioökonomischen Krisenzeiten. Jour fixe Kulturwissenschaften mit Matthias Mansky

Der Vortrag befasst sich mit der Parodie an den Wiener Vorstadtbühnen im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.  Diese kann als theaterpraktische Gattung schlechthin verstanden werden, an der sich nicht zuletzt die Produktionsbedingungen an den gewinnorientierten, populären Unterhaltungstheatern in Zeiten politischer Repression und sozioökonomischer Krisenerfahrung aufzeigen lassen. Durch die in den Stücken omnipräsente Geldmotivik soll ein Zusammenhang zu den Finanzkrisen der Habsburgermonarchie (Staatsbankrott 1811, 1816, Inflation, Teuerung) hergestellt werden, die zu einer Zerrüttung der Staatsfinanzen, einer Verschiebung der sozialen Schichten und einem Misstrauen in Währung und Papiergeld führten. In den publikumswirksamen Parodien deutet sich somit eine „theatrale Kommunikationsstrategie“ an, durch die die zeitgenössischen Lebensängste auf der Ebene der Komik reflektiert wurden.

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INFORMATION:
 

4. März 2021, 16h30-18h, Online-Veranstaltung via Zoom
Anmeldung bis 2. März 2021 an Mag. Juliane Fink.