GEDENKBUCH

für die Opfer des Nationalsozialismus
an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Fassade und Siegel der Akademie der Wissenschaften. Bild: ÖNB-Bildarchiv, Sign. L 32.608-C bzw. Siegelsammlung des Archivs der ÖAW

Magdalene Schwarz


geb. am 1. Jänner 1908 in Budapest, gest. am 1. August 1993 in den USA

Magdalene Schwarz, geb. Haberfeld, war von 1931 bis 1933/34 am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften in Wien tätig. Sie ging 1934 nach Paris und von dort nach Antwerpen. Schwarz emigrierte im Jahr 1940 nach Brasilien und anschließend in die USA.

Schwarz besuchte das städtische Gymnasium in Budapest, wo sie 1926 maturierte. Ab Oktober 1926 studierte sie die Fächer Physik und Mathematik an der Universität Wien. Sie promovierte im Jahr 1933 mit ihrer Dissertation „Über die Verfärbung und Entfärbung gepreßter Steinsalzkrystalle“, verfasst bei Karl Przibram. Im Rahmen dieser Arbeit forschte Magdalene Schwarz von 1931 bis 1933 längstens bis April 1934 am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften in Wien. Anfang 1934 absolvierte sie einen Forschungsaufenthalt am Institut du Radium von Marie Curie in Paris und ging anschließend nach Brüssel. Nach ihrer Heirat mit Georg Schwarz, der von 1929 bis 1932 im Rahmen seines Dissertationsprojekts am Institut für Radiumfoschung geforscht hatte, lebte sie in Antwerpen.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Belgien 1940 emigrierten Magdalene und Georg Schwarz nach Brasilien, beide besaßen die rumänische Staatsbürgerschaft. Von dort übersiedelte das Paar in die USA, wo sie spätestens nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Rochester (NY) lebten. Hier waren sie wieder in Kontakt mit Franz Urbach, mit dem Georg Schwarz bereits am Institut für Radiumforschung der Akademie der Wissenschaften in Wien zusammengearbeitet hatte. Magdalene Schwarz lebte zuletzt in Princeton (NJ). Sie verstarb im Jahr 1993.


Schriften (Auswahl)


  • Magdalene Haberfeld, Über die Verfärbung und Entfärbung gepreßter Steinsalzkrystalle, Dissertation, Universität Wien 1933.
  • Dies., Über die Verfärbung und Entfärbung gepreßter Steinsalzkrystalle (Mitteilungen des Institutes für Radiumforschung 308), in: Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse, Abt. 2a, Bd. 142, Wien 1933, 135–154.


Quellen und Literatur (Auswahl)


    • Archiv der ÖAW, Institut für Radiumforschung, Korrespondenz Magda Haberfeld / Schwarz – Karl Przibram.
    • Archiv der Universität Wien, Phil. Rig. Akt 11752.
    • Akademie der Wissenschaften in Wien, Almanach f. d. J. 1932, 1933, 1934.
    • Katharina Maximiliane Zelger, Stefan Meyer und die Frauen: Kooperationsverhältnisse am Wiener Institut für Radiumforschung 1910–1938, Diplomarbeit, Universität Wien 2008, 18–19.
    • Marlene Wahlmüller, Die Akademie der Wissenschaften in Wien. Kontinuitäten und Diskontinuitäten 1938–1945, Diplomarbeit, Universität Wien 2010, 55–56, 64.


    Datenbanken (Auswahl)


    Person suchen